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Kiwi im Oktober
Kiwis werden im Oktober geerntet und können auch jetzt angepflanzt werden.
Die Kiwi ist eine sehr gesunde Pflanze, warum sollte man sie also nicht im Gewächshaus anbauen? Jedes Gramm Obst enthält beinahe 1 mg reines Vitamin C, außerdem haben Kiwis einen hohen Magnesiumgehalt.
Die Kiwi-Pflanze ist eine lianenartig wachsende, immergrüne Schlingpflanze und sollte daher an einem Spalier angebaut werden. In freier Wildbahn wird die Pflanze bis zu 9m hoch und ebenso wie Bohnen winden sich die Seitentriebe um Stängel und Bänder. Die Kiwi-Pflanze windet sich immer linksherum. Die Blüte beginnt, wenn die Pflanze 2-3 Jahre alt ist. Gegen Frühjahr sprießen die ersten Zweige mit Blättern aus den Stängeln. An diesen Zweigen wachsen kleine helle Knospen. Dies sind die Blütenknospen und sie brauchen 60-70 Tage, um sich zu einer Blüte zu entwickeln. Die ersten 30-40 Tage scheinen die Knospen zu ruhen. In dieser Periode werden alle wichtigen Funktionen der Blüte entwickelt.
Man benötigt sowohl eine männliche als auch eine weibliche Pflanze, um Früchte zu bekommen. Dabei sollte man jedoch beachten, dass Kiwi-Pflanzen sehr viel Platz benötigen. Daher gibt es mittlerweile auch einige einhäusige Sorten, die sowohl weibliche als auch männliche Blüten tragen, beispielsweise die Sorte „Boskoop“.
Kiwi-Pflanzen beschneiden
Kiwi-Pflanzen sollten ebenso wie Weinreben beschnitten werden. In den ersten zwei Jahren lässt man die Pflanze einfach wachsen. Man kann die Zweige ein wenig leiten, indem man sie in die gewünschte Richtung biegt und es gibt meist zwei oder drei Hauptzweige. Im dritten Jahr beschneidet man die Kiwi-Pflanze im August und Februar. Man sollte nicht viel früher oder später beschneiden, da das sonst der Pflanze schadet.
Im August schneidet man neue Triebe zurück, damit kein Wirrwarr entsteht. Bei Weinreben würde man die Seitenriebe an der Hauptrebe so zurückschneiden, dass zwei oder drei Blätter an den Trieben zurückbleiben.
Wenn die Äste Früchte tragen, das kann durchaus mehrere Jahre dauern kann, schneidet man die Triebe mit Früchten so ab, dass fünf/sechs Blätter nach der Frucht zurückbleiben.
Im Februar können die Triebe entfernt werden, die nur wenige Knospen tragen, also auch Triebe, die Früchte getragen haben. Alles in allem geht es darum, den Überblick zu behalten und darauf zu achten, dass die Seitentriebe nicht dominieren.
Saurer Boden ist am besten
Der Boden sollte einen pH-Wert von circa 4,5 - 5 haben. Je wärmer die Pflanze steht, desto besser ist dies für die Fruchtbildung. Besonders im Winter sollte das bedacht werden. Man kann beispielsweise einen Rahmen mit Kunststoff als eine Art Winterschutz bauen, mit dem man die Kiwi-Pflanze im Gewächshaus zusätzlich schützen kann. Die Früchte reifen im Oktober.

Om Lars Lund
Dänischer Gartenexperte & Gartenjournalist
Lars beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Gärten und Gewächshäusern. Lars hat diverse Bücher über Gewächshäuser veröffentlicht und an einer Reihe von Gartensendungen des dänischen Fernsehsenders „TV2 Fyn” teilgenommen. Lars ist ein wandelndes Gartenlexikon und kann jegliche Fragen zum Gartenbau beantworten - sowohl in Bezug auf grundlegende als auch kompliziertere Projekte.
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