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Lars Lund

15 Sep 2021 11:20

Nüsse knacken

Im Oktober ist es Zeit Nüsse zu ernten. Doch wie bewahrt man die Nüsse eigentlich am besten auf?

Der Oktober ist die richtige Zeit, um Nüsse zu ernten. Ich persönlich mag frische Nüsse am liebsten, denn die getrockneten kann man schließlich das ganze Jahr über im Supermarkt kaufen. Wenn man nicht alle Nüsse sofort verzehren kann, kann man sie frisch halten, indem man sie draußen in Sand eingräbt. Allerdings sollte man sie vor Neujahr wieder ausgraben, sonst beginnen sie zu keimen.

Andernfalls können die Nüsse getrocknet werden, indem man sie einige Wochen an einem nicht allzu warmen Ort ausgebreitet liegen lässt. Die Nüsse können auch in einem Nylonstrumpf oder einem Netz im Carport getrocknet werden, hierbei sollte man jedoch darauf achten, dass sie keinen Frost abbekommen. Beim Trocknen sollte man die Nüsse hin und wieder überprüfen, indem man eine knackt - denn trocknen sie zu lange, schrumpfen sie. Sind die Nüsse so trocken wie gewünscht, sollten sie kühl gelagert werden – am besten im Kühlschrank.  

Beim Nüsse knacken kann man hin und wieder eine Überraschung erleben – die Schale ist leer. Eine Nussschale ohne Nuss ist ein Zeichen für den Besuch des Haselnussbohrers. Das ist ein Käfer, der seine Eier im Juli in die Nuss legt, während die Schale weich ist. Die Larven ernähren sich dann von der Nuss und verlassen danach die Nussschale durch ein kleines Loch.

Leere Nussschalen können auch auf Monilia, eine Fruchtfäule, die durch einen Pilz verursacht wird, zurückzuführen sein. Kennzeichen dafür sind braun/schwarze Flecken auf den Schalen. Die Krankheit tritt am häufigsten bei zu dicht beieinander wachsenden Bäumen auf und besonders die Sorte Lambert Filbert ist häufig von der Krankheit befallen. Das frühzeitige Abfallen der Nüsse ist ein Anzeichen dafür, das die Pflanze Opfer eines Schädlings oder einer Krankheit ist.

Mangelnde Fruchtbildung kann auf Kälte während der Blütezeit zurückzuführen sein. Die Haselnuss blüht im Februar-März. Solange die männlichen Blüten ruhen, können sie bis zu 20 Minusgrade aushalten. Doch, sobald sie blühen, können bereits wenigen Minusgrade großen Schaden anrichten.

Auch wenn das der Fall sein sollte, kann man sich am Nussbaum im Garten erfreuen, auch ohne Nüsse. Sollte die Pflanze keine Nüsse mehr tragen, kann man die älteren Äste zurückschneiden, denn es sind vor allem die jüngeren Zweige, die die Nüsse tragen.   

Om Lars Lund

Dänischer Gartenexperte & Gartenjournalist

Lars beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Gärten und Gewächshäusern. Lars hat diverse Bücher über Gewächshäuser veröffentlicht und an einer Reihe von Gartensendungen des dänischen Fernsehsenders „TV2 Fyn” teilgenommen. Lars ist ein wandelndes Gartenlexikon und kann jegliche Fragen zum Gartenbau beantworten - sowohl in Bezug auf grundlegende als auch kompliziertere Projekte.

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