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Jetzt geht es los – das Gewächshaus im April
Es ist Frühling, doch im Gewächshaus fühlt es sich bereits wie Sommer an. Jetzt wachen die Schädlinge auf und die Pflanzen können nicht genug Licht bekommen.
Wenn man im Gewächshaus noch keine Grundreinigung vorgenommen hat, ist jetzt die Zeit dafür.
Im Gewächshaus kann man jetzt Karotten, Radieschen, Salat, Lauch und Kohl säen.
Es lohnt sich beispielsweise Sommerkarotten zu wählen, die man direkt in den Boden säen und früh ernten kann. Die Samen werden in eine Tiefe von 1-2 cm und mit einem Abstand von 2-3 cm zwischen den Samen und 30 cm zwischen den Reihen ausgesät. Alternativ kann man verschiedene Karottensorten in Milchkartons mit Erde säen. Der Karton kann später aufgeschnitten werden, um die Karotten in den Gemüsegarten zu pflanzen.
Lauch wird in Töpfen oder in Pflanzkästen mit Löchern im Boden ausgesät. Dafür füllt man etwas Erde in einen Topf und fügt gegebenenfalls etwas Dünger hinzu. Dann drückt man die Erde flach und bewässert sie. Als nächstes verteilt man die Samen im Topf und bedeckt sie mit einer dünnen Schicht Sand. Den Topf deckt man mit Plastik ab, bis die Samen keimen. Tagsüber sollte das Plastik regelmäßig entfernt werden, damit Luft an die Pflanzen kommt. Es gibt sowohl Herbst- als auch Winterlauch. Hier empfiehlt sich der Winterlauch, denn so hat man dann frisches Gemüse, wenn man es am meisten vermisst. Am besten pflanzt man den Lauch erst nach dem 5. Juni nach draußen, dann ist das Risiko von Möhrenfliege geringer.
Kohl, Rotkohl, Rosenkohl, Grünkohl und Wirsingkohl können im April vorgekeimt werden, Blumenkohl sogar bereits im Februar. Die Samen werden in eine Tiefe von 2-3 cm gesät. Salat kann man alle drei Wochen säen. Dafür streut man die Samen ganz einfach in einen Topf oder in ein Beet im Gewächshaus und verteilt dann ein wenig Sand über den Samen. Kopfsalat wird im Gewächshaus sehr knackig, wenn er gut gewässert wird.
Wein blüht mit kleinen, fast unsichtbaren Blüten. Normalerweise wird der Wein von Insekten oder durch den Wind leicht bestäubt, aber man kann auch nachhelfen, indem man die Pflanze im April gut durchschüttelt.
Kiwi, Aprikose und Pfirsich werden in der Regel ebenfalls von Insekten bestäubt. Ansonsten sollte man mit einem Pinsel oder einem Wattebausch nachhelfen und den Blütenstaub von Blume zu Blume tragen.
Die Erde in den Beeten im Gewächshaus sollte nun ausgetauscht werden. Wie im Gemüsegarten erfordert auch der Gewächshausboden frische Erde, da die Pflanzen sonst krank werden.
Den gesündesten Boden erhält man, indem man den Boden jedes Jahr austauscht. Man kann beispielsweise neue Erde aus dem Küchengarten mit Kompost vermischen, oder Erde mit Dünger kaufen. Die Erde kann direkt im Beet verteilet oder für Töpfe und Pflanzkästen verwendet werden. Es empfielt sich die Erde bis zu einer Tiefe von 30 cm mindestens alle zwei Jahre auszutauschen.
Wenn man noch keine Tomaten und Gurken vorgekeimt hat, kann man damit jetzt beginnen - besonders mit den Tomaten, damit sie noch rechtzeitig reif werden. Dabei ist es wichtig, dass die Keimlinge so viel Licht wie möglich abbekommen. Eventuell kann man mit ein oder zwei LED-Lampe nachhelfen. Diese sorgen für gute Wachstumsbedingungen und verbrauchen nur sehr wenig Strom.
Tomaten können ab Mitte Mai ausgepflanzt werden, währen Gurken eine Bodentemperatur von 23 Grad benötigen. Das ist meist ab Juni der Fall. Gurken brauchen viel Wärme (bis zu 30 Grad), um gut zu keimen. Tomaten keimen bereits bei 18 bis 23 Grad. Wenn sie keimen, sollten sie viel Licht zur Verfügung haben und bei Temperaturen zwischen 14 und 18 Grad stehen, um gute Blüten bilden zu können.

Om Lars Lund
Dänischer Gartenexperte & Gartenjournalist
Lars beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Gärten und Gewächshäusern. Lars hat diverse Bücher über Gewächshäuser veröffentlicht und an einer Reihe von Gartensendungen des dänischen Fernsehsenders „TV2 Fyn” teilgenommen. Lars ist ein wandelndes Gartenlexikon und kann jegliche Fragen zum Gartenbau beantworten - sowohl in Bezug auf grundlegende als auch kompliziertere Projekte.
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