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Zerbrochenes Glas tut weh
Wind und Wasser können für alle Gewächshäuser gefährlich werden
Seit vielen Jahren habe ich ein Gewächshaus in meinem Garten. Über die Jahre hinweg hatte ich verschiedene Modelle, aber eins hatten sie alle gemeinsam: keines wurde vom Wind zerstört, obwohl es im Laufe der Zeit große Stürme und sogar Orkane gab.
Vor ungefähr einem Jahr habe ich meinem Sohn und meiner Schwiegertochter geholfen, ein Gewächshaus zu errichten. Drei Wochen später brach es zusammen. Ein starker Nordwind war es, der das Gewächshaus in Stücke drückte. Der Schaden war versichert und das neue Haus haben wir an einem geschützteren Ort platziert. Seitdem hält es Wind und Wetter stand.
Die Geschichte erzählt viel darüber, wie wichtig es ist das Gewächshaus an einem geschützten Ort zu errichten. Man kann das Gewächshaus mit noch so viel leistungsstarkem Zubehör sichern, wenn es nicht geschützt steht, ist es dem Wetter ausgeliefert. Dann braucht es nur eine einzige Öffnung oder ein zerbrochenes Fenster, durch das der Wind hineinkommt und schon wird das ganze Gewächshaus von dem Wind davongetragen.
Pflanzen Sie eine Hecke
Wenn man kein kaputtes Gewächshaus erleben möchte, sollte man vorbeugen, indem man Schutz schafft. Ein dichter Zaun bremst den Wind, kann aber gleichzeitig starke Turbulenzen verursachen. Daher sollte ein Zaun nicht vollständig geschlossen sein, sondern Zwischenräume aufweisen. Zusätzlich kann man Büsche vor den Zaun pflanzen, die helfen den Wind abzubremsen. Langfristig ist eine Hecke die beste Lösung. Die vielen Blätter und Zweige der Hecke halten etwa 60-70 Prozent des Windes zurück. Immergrüne Hecken eigenen sich am besten. Die Hecke sollte nicht direkt neben dem Gewächshaus stehen, damit sie den Pflanzen im Gewächshaus kein Licht nimmt. Deshalb sollte man die Hecke in angemessenem Abstand pflanzen. Als Faustregel gilt: eine zwei Meter hohe Hecke bietet zehn Meter breiten Schutz.
Klebstoffe und Profile
Wenn man die Glasscheiben im Gewächshaus mit Silikon verklebt, verstärkt man so die gesamte Konstruktion. Silikon ist flexibel und schützt die Glaskanten, sodass sie nicht so leicht brechen. Aber ohne weiteren Schutz läuft man noch immer Gefahr, dass das Haus bei Wind und Wetter beschädigt wird.
Ein weiterer Faktor sind die Gewächshausprofile. Dicke Profile bedeuten nicht unbedingt stabilere Profile. Man kann die Profile am besten überprüfen, indem man an ihnen rüttelt. Wenn sie sich leicht bewegen lassen, kann das auch der Wind. Wenn man weniger stabile Profile hat, sollte man die Ecken zusätzlich stabilisieren und eventuell ergänzend Stützen quer durch das Gewächshaus verlegen.
Wasser von oben
Wenn man die Glasscheiben im Gewächshaus mit Silikon abdichtet, erhält man außerdem ein dichteres Gewächshaus. Gewächshäuser sind so gebaut, dass sie Wärme sammeln und sind daher selten ganz abgedichtet, da kleine Öffnungen zur notwendigen Belüftung beitragen.
Dachfenster sind in der Regel mit Gummileisten abgedichtet und benötigen besondere Profile, sodass das Dach dicht und wetterbeständig ist. Deshalb kann ein einziges Dachfenster in manchen Fällen so viel wie ein ganzes Gewächshaus kosten. Trotzdem können sie undicht werden. Bereits ein winziges Loch reicht aus, dass Wasser eindringen kann. Manchmal dringt durch so ein kleines Loch sogar viel Wasser ein - das hängt von den Windverhältnissen ab. Deshalb kann es unglaublich wichtig sein, das winzige Loch schnell zu finden. Ich selbst hatte Probleme mit großen Dachfenstern, die erst zehn Jahre nach dem Einbau der Fenster behoben werden konnten.
Heutzutage wird das Gewächshaus häufig als Aufenthaltsort genutzt, und es kann ärgerlich sein, genau dort mit Wassertropfen zu kämpfen, wo man eine gemütliche Sitzecke eingerichtet hat. Hat man so ein winziges Loch in der Fensterdichtung, ist Silikon die Lösung. Man kann das Loch vielleicht nicht beim ersten Mal ausfindig machen. Hier heißt es: Geduld haben und erneut versuchen. Um das winzige Loch zu finden, sollte man bedenken, dass Wasser am Fensterrahmen entlang fließen kann und eventuell an einer ganz anderen Stelle runtertropft, als es ursprünglich eingedrungen ist. Gewächshausglas ist außerdem nicht isolierend, das heißt es bildet sich Kondenswasser, dass ebenfalls abtropfen kann.

Om Lars Lund
Dänischer Gartenexperte & Gartenjournalist
Lars beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Gärten und Gewächshäusern. Lars hat diverse Bücher über Gewächshäuser veröffentlicht und an einer Reihe von Gartensendungen des dänischen Fernsehsenders „TV2 Fyn” teilgenommen. Lars ist ein wandelndes Gartenlexikon und kann jegliche Fragen zum Gartenbau beantworten - sowohl in Bezug auf grundlegende als auch kompliziertere Projekte.
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