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Lars Lund

08 Sep 2020 15:32

Steriler Boden ist nicht gut für Pflanzen

Sterile Pflanzenerde gibt es glücklicherweise nicht zu kaufen

Bei der Aussaat heißt es oft, dass man Anzucht- und Aussaaterde verwenden sollte, weil sie steril ist. Das ist zum Glück ein Märchen. Steriler Boden wird nämlich gar nicht verkauft, da der viel zu teuer und auch gar nicht sinnvoll wäre.

Pflanzenerde sowie Torfmull enthalten wichtige Mikroorganismen. Jeder weiß, dass Regenwürmer im Boden von Vorteil sind. Sie kauen tote Pflanzen in kleine Stücken und daraus wird das, was den Boden fruchtbar macht. Die Mikroorganismen sind so klein, dass man sie meisten gar nicht sehen kann.  Sie bestehen aus nützlichen Pilzen und winzigen Tierchen - und sind genauso nützlich wie die Regenwürmer. 

Die nützlichen Pilze tragen dazu bei, die Pilze zu bekämpfen, die für die Pflanzen schädlich sind.

Einige geben kochendes Wasser in einen Eimer mit Pflanzenerde, um diese steril zu machen. Andere erhitzen sie auf 100°C. Dadurch werden jedoch auch die nützlichen und wichtigen Tierchen und Pilze abgetötet.

Anzucht- und Aussaaterde besteht aus feinem und reinem Torfmull. Es ist wichtig, dass die Aussaaterde so rein ist wie möglich ist. Torfmull ist rein, denn er enthält keine Unkrautsamen, und trotzdem beherbergt er Leben.  Deshalb ist es sinnvoll, Anzucht- und Aussaaterde zu verwenden, aber die Erde nicht zu sterilisieren.

Anzucht- und Aussaaterde eignet sich besonders für neue Samen, die später ausgepflanzt werden sollen. Diese Erde ist nicht steril und sollte es auch nicht sein.

 

Foto: Grøn Kommunikation

Om Lars Lund

Dänischer Gartenexperte & Gartenjournalist

Lars beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Gärten und Gewächshäusern. Lars hat diverse Bücher über Gewächshäuser veröffentlicht und an einer Reihe von Gartensendungen des dänischen Fernsehsenders „TV2 Fyn” teilgenommen. Lars ist ein wandelndes Gartenlexikon und kann jegliche Fragen zum Gartenbau beantworten - sowohl in Bezug auf grundlegende als auch kompliziertere Projekte.

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