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Entgehen Sie dem Rasenmähen im nächsten Jahr
JETZT IST DIE ZEIT, EINE ALTERNATIVE ZU IHREM RASEN ZU PFLANZEN.
Viele säen fast im gesamten Garten Gras. Der Grund dafür ist der Wunsch einen Garten zu erschaffen, der leicht zu pflegen ist. Gras ist jedoch gar nicht so pflegeleicht, wie man vielleicht glaubt. Und im Endeffekt ist es der Garten an sich, der Aufwand und Sorgfalt erfordert.
Ein Rasen sollte während einer Saison mindestens 40 Mal gemäht werden. Und in einem Sommer, in dem es viel regnet, wächst das Gras so schnell, sodass man oft überhaupt nicht mithalten kann. Aber nicht nur das. Rasenflächen müssen außerdem oft gedüngt, geharkt und von Moos und Unkraut befreit werden. Doch natürlich hat Gras auch seine Vorteile: es vermittelt ein einheitliches Bild im Garten und sorgt für viel Platz für alle möglichen Aktivitäten. Es ist jedoch ein Fehler zu glauben, dass man sich die Gartenarbeit erleichtert, indem man den Garten mit Gras bepflanzt.
Die Lösung ist kein Kunstrasen, sondern einfach weniger Gras. Dafür werden Teile der Rasenflächen mit anderen Pflanzen ersetzt, die viel einfacher zu pflegen und sogar ein wenig hübscher sind. So kann man im Herbst ein wundervolles Farbenspiel im Garten genießen, während man gemütlich im Gewächshaus sitzt. Das Stichwort lautet: Stauden.
Stauden müssen nicht gemäht und kaum gedüngt werden. Bei der Pflege geht es hauptsächlich darum, sie gelegentlich umzupflanzen und im ersten Jahr, oder vielleicht auch den ersten zwei Jahren, ein wenig Unkraut zu jäten. Falls einige Stauden umgepflanzt werden müssen, geschieht dies lediglich einmal im Jahr.
Denken Sie in Räumen
Das Dekorieren eines mehrjährigen Beetes ist wie das Dekorieren eines Hauses – es geht um die Größe der Pflanzen, die Platzierung im Raum und die Wahl der Farben.
Es kann verlockend sein, Stauden in allen möglichen Farben zu kaufen, doch das ergibt schnell ein chaotisches Gesamtbild. Ein mehrjähriges Beet sieht am besten aus, wenn es, wie das Haus oder der Garten, in verschiedene Räum unterteilt ist.
In jedem Raum kann man beispielsweise verschiedene Arten von Stauden anpflanzen, die zu unterschiedlichen Zeiten blühen. Außerdem sollte man darauf achten in jedem Raum ähnliche Farben zu verwenden, sodass ein harmonisches Bild entsteht. Dafür ist es auch wichtig zu wissen, dass die Farben Gelb und Grün leuchten und hervorstechen, während die Farben Blau und Weiß eine beruhigende Wirkung haben und die Farbe Rosa gut für Übergänge geeignet ist. Mit diesem Wissen kann man helle Blumen beispielsweise in eine dunkle Ecke pflanzen und umgekehrt, die dunklen Blumen an einem hellen Ort platzieren.
Der Standort der Stauden beeinflusst, wie gut sie sich halten. Schutz ist ein guter Ausgangspunkt, und dabei kann eine Hecke helfen. Trotzdem sollte man sicherstellen, dass der Abstand zur Hecke groß genug ist, sodass die Stauden, die Sonne benötigen, nicht im Schatten stehen.
Häufig werden hohe Stauden nach hinten gepflanzt, aber das ist kein Muss. Wenn man zum Beispiel gerne in der Lage sein möchte, um das Beet herumzulaufen, ist es besser, die hohen Stauden in die Mitte zu pflanzen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die hohen Stauden an einem Ende des Beetes zu sammeln.
Die Blütezeit kann ein weiterer Faktor sein, der die Wahl der Stauden beeinflusst. Wenn man im Sommer viel unterwegs ist, kann es eine gute Idee sein, sich nach Stauden umzusehen, die erst im Herbst blühen.
Denken Sie auch an die Sommerblumen
Stauden müssen jedoch nicht nur unter sich bleiben. Einjährige Sommerblumen passen ebenfalls wunderbar in ein Beet mit Stauden, ebenso wie ein kleinerer Baum, Rhabarber, Gräser oder Kräuter. Zwiebelpflanzen wie Tulpen, Hyazinthen und Narzissen können ebenso in ein mehrjähriges Beet gepflanzt werden. Und auch Gräser und immergrüne Pflanzen wie Buchsbaum und Zwergzypressen passen zu Stauden und können im Winter dazu beitragen ein wenig Leben in das Beet zu bringen.
Bevor man sich Stauden aussucht, lohnt es sich, die Bodenbeschaffenheit im Garten zu ermitteln. Eine Staude, die in sandigem Boden gut wächst, wächst nicht unbedingt auch in lehmigem Boden gut, wobei lehmiger Boden eigentlich für die meisten Stauden die richtigen Wachstumsbedingungen zur Verfügung stellt.
Ein Beet mit Stauden erfordert nur minimale Pflege und ist ziemlich einfach zu etablieren. Der Boden sollte frei von Unkraut sein. Wenn man das Beet dicht bepflanzt, hat man manchmal das Glück kaum Unkraut jäten zu müssen. In den ersten Jahren gibt es allerdings meistens ein wenig Unkraut, doch das lässt sich schnell beseitigen. Mit den passenden Gartengeräten lässt sich das Unkraut zwischen den Stauden ganz einfach entfernen. Erkundigen Sie sich im Gartenmarkt Ihres Vertrauens, falls Ihnen das richtige Equipment noch fehlt.
Die Stauden müssen im Laufe des Jahres nur zwei Mal gedüngt werden; einmal im Frühling und einmal im Sommer. Wenn das Wachstum zu heftig wird, kann man die jeweilige Staude ganz einfach teilen. Wenn sie verblüht ist, gräbt man sie aus und teilt sie entweder mit bloßen Fingern oder einem Spaten in zwei, und pflanzt beide Teile wieder ein. Wenn es für die zweite Hälft der Staude keinen Platz im Garten gibt, eignet sich diese auch wunderbar als Geschenk für Freunde oder Bekannte.
Wenn man im Laufe Sommers die verblühten Blumen abknipst, wird man feststellen, dass fast immer neue Blumen wachsen. Wenn der Winter kommt, sollte man die Stauden jedoch nicht zurückschneiden, sondern sie stattdessen mit Kompost abdecken. Erst im Frühjahr sollten die Stauden ganz zurückgeschnitten werden. Das beschützt die Pflanzen.
Ein paar Tipps für ein mehrjähriges Beet mit Stauden
- Eine Gruppe von Stauden sollte aus mindestens drei gleichen Sorten bestehen.
- Um die Blütezeit zu verlängern, gibt es zwei Möglichkeiten: entweder wählt man Stauden, die lange blühen, oder Stauden, die im Laufe des Jahres zweimal blühen.
- In einem größeren Beet sollten Stauden, die gleichzeitig blühen, nicht zu nahe beieinanderstehen. Das Beet wirkt viel größer und schöner, wenn sie im Beet verteilt stehen.
- Gestalten Sie Ihr Beet wie eine farbenfrohe Insel, zum Beispiel indem Sie es wie einen Hügel formen und dafür in der Mitte ein wenig erhöhen.
- Achten Sie darauf, Stauden zu kaufen, die sich für die Bodenbeschaffenheit in Ihrem Garten eignen. So stellen Sie sicher, dass sich die Stauden harmonisch entwickeln.
- Wenn es schwer fällt Blumen für einen Strauß mit ins Haus zu nehmen, schneiden Sie die hinteren Blumen ab, so sind die Löcher nicht allzu sichtbar.
- Knipsen Sie die Blüten der Stauden ab, sobald sie verblüht sind, aber warten Sie, bis zum Frühjahr, um die Stauden ganz zurück zu schneiden.
- Verteilen Sie im Herbst Kompost im Beet. Der Kompost schützt die Stauden und verhindert, dass sie zu früh austreiben und Frostschäden erleiden.

Om Lars Lund
Dänischer Gartenexperte & Gartenjournalist
Lars beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Gärten und Gewächshäusern. Lars hat diverse Bücher über Gewächshäuser veröffentlicht und an einer Reihe von Gartensendungen des dänischen Fernsehsenders „TV2 Fyn” teilgenommen. Lars ist ein wandelndes Gartenlexikon und kann jegliche Fragen zum Gartenbau beantworten - sowohl in Bezug auf grundlegende als auch kompliziertere Projekte.
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