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Drivhusklubben/Greenhouse Forum/Gewächshausclub

08 Sep 2020 15:31

Bauen Sie essbare Blumen an und imponieren Sie Ihren Gästen mit einem Fantasilat

Blumen sind das Beste einer Pflanze. Deshalb ist der Verzehr von Blumen mit einer besonderen Kraft verbunden.

 

Text: Nanna Stærmose

Foto: Aiah Noack, Naturplanteskolen

Tagetes, Dahlien und Hornveilchen. Nachtkerze, Taglilie und Gladiolen. Es gibt zahlreiche Blumen, die alle wunderschön anzusehen sind. Für, Aiah Noack, der Besitzerin einer Gärtnerei in Dänemark, sind Blumen auch eine Freude für den Gaumen. Und zwar eine so große Freude, dass sie im vergangenen Jahr das Buch „Fantasilater – Friske spiselige blomstersalater“ (dt: „Fantasilate - märchenhafte Blumensalate“, dieses Buch ist derzeit nur auf Dänisch verfügbar) veröffentlicht hat. 

 

„Die Blume ist das Beste einer Pflanze. Man könnte sagen, dass die Blume das sexuelle Zentrum einer Pflanze ist und deshalb ist auch besondere Kraft mit ihrem Verzehr verbunden“, sagt sie.

Im großen Garten der Gärtnerei sind alle Blumen und Pflanzen essbar. Aiah Noack ist davon fasziniert Pflanzen anzubauen, von denen man nicht nur einen Teil verwenden kann, sondern von denen die ganze Pflanze zum Verzehr geeignet ist.


"Viele der Zutaten in einem Fantasilat bestehen aus Blättern, Blumen, Knospen und Samenkapseln", sagt sie. 

Es gibt jedoch auch einige Pflanzen, von denen nur ein Teil gegessen werden kann. Zum Beispiel kann man die Blüten von Lilienblumen essen, während die Blumenzwiebeln giftig sind. Umgekehrt ist Oca eine Pflanze, die komplett gegessen werden kann - Blätter, Blumen sowie die saftige saure Knolle, die im Herbst geerntet werden kann.

 

Essen Sie keine Blumen, die als Zierpflanzen gedacht sind

Ein weiterer sehr wichtiger Aspekt in Bezug auf den Anbau von essbaren Blumen ist, dass sie aus den richtigen Samen und Mutterpflanzen angebaut werden sollten. Das bedeutet, man sollte ausschließlich Samen und Stecklinge verwenden, die für den Verzehr entwickelt wurden. 

"Man kann nicht einfach irgendwelche Rosen oder Tagetes kaufen, da die meisten als Zierpflanzen kultiviert sind. Das bedeutet, dass oft Sprühgifte verwendet wurden, die schädlich sind, wenn man sie einnimmt", sagt Aiah Noack. 

Auf der anderen Seite kann man die Rosenblüten, die man im Garten stehen hat, in der Regel nach ein paar Jahren essen, denn dann ist das Gift aus der Produktionszeit verschwunden. 

 

"Rosen sind fantastisch im Essen - viele von ihnen duften sogar und sie sind so schön als Dekoration", sagt Aiah Noack.

Ein großes Feuerwerk an Farben und Geschmack

Fantasilat ist aus den Worten Fantasie und Salat entstanden. Das Konzept wurde von Aiah Noack und ihrer Kollegin, der Biologin Lisbeth Dahlmann-Hansen, entwickelt. Ein "echter" Fantasilat besteht aus 80 bis 100 Blumen und Pflanzen. Die Idee ist, Zugang zu einem Garten zu haben, in dem man den ganzen Sommer über Blumen pflücken kann und so ständig Zugang zu frischem Salat hat. Doch auch in kleinerem Rahmen kann man einen Fantasilat zubereiten. Denn es gibt wahrscheinlich wenige, die den Platz und die Möglichkeit haben, in diesem Maßstab Blumen anzupflanzen. Daher hat Aiah Noack eine Reihe von Mini- Fanasilaten zusammengestellt, in denen fünf, zehn oder fünfzehn verschiedenen Blumen völlig ausreichen. 

Geschmacksmäßig beinhalten Fantasilate Blumen mit folgenden Geschmacksnuancen: würzig (z.B. blaue Hornveilchen), scharf (z.B. Schnittlauch), bitter (z.B. Tagetes), sauer (z.B. Zitronenthymian), cremig (z.B. Malven) und süß (z.B. Dahlien).

 

„Ein Fantasilat ist wirklich ein Erlebnis sowohl optisch als auch für die Geschmacksknospen", sagt Aiah Noack. Trotzdem hat sie festgestellt, dass auch Menschen gibt, die anfangs ein wenig zurückhaltend sind, die bunten Blumen zu essen.


"Auf den ersten Blick ist es für einige ein wenig abschreckend, doch nur bis sie den Fantasilat probiert haben", sagt sie.

 

Wenn Sie mit dem Anbau von essbaren Blumen beginnen möchten, dann legen Sie einfach los! Viele der essbaren Blumen sind einfach anzubauen und wenn man sie jetzt aussät, kann man den ersten Fantasilat vielleicht schon Mitte Mai servieren.

 

 

Fantasilat mit zehn verschiedenen Zutaten, die leicht anzubauen sind

Es kann überwältigend erscheinen, 80 verschiedene Blumen anbauen zu müssen, um die Zutaten für einen Fantasiesalat zu erhalten. Aus diesem Grund wurden auch einige Fantasilate mit weniger Zutaten entwickelt.

Hier ist Aiah Noacks Lieblings-Mini-Fantasilat, mit dem sie empfiehlt anzufangen. Der Fantasilat besteht aus einem grünen Basissalat und Blumen.

 

Für den grünen Basissalat benötigt man:

  • Tagetes tenuifolia (”Golden Gem”)
  • Bronze- Fenchel
  • Indianernessel
  • Schnittlauch ("Summer Beauty")
  • Malven
  • Kaukasischer Rankspinat
  • Kapuzinerkresse

 

Zur Dekoration kann man folgende essbare Blumen verwenden:

  • Tagetes tenuifolia (”Golden Gem”)
  • Bronze-Fenchel
  • Indianernessel
  • Malven
  • Bartnelken
  • Kapuzinerkresse in mehrere Farben
  • Dreimasterblume

 

So geht's:

Die grünen Zutaten feinhacken und mit einem Dressing vermischen - ein neutrales Dressing aus Öl und Essig passt gut zu diesem Salat.

Danach mit den Blumen dekorieren und den Fantasiesalat beispielsweise zum Grillfest servieren.

 

Alternativ kann man einen einfachen Salat auch aus folgenden Zutaten zubereiten:

  • Rucola
  • Romanasalat oder Kopfsalat
  • Geriebener Kürbis oder Gurke

Danach mit z.B. den folgenden Blumen dekorieren:

  • Hornveilchen, Stiefmütterchen, Duftveilchen
  • Löwenzahn, gelb und rosa
  • Gänseblümchen
  • Blumen von Obstbäumen, z.B. von Apfel-, Pflaumen- oder Birnenbäumen
  • Bärlauch und Zierlauch Oreophilum

 

Fünf essbare Blumen, die wunderbar im Gewächshaus wachsen

  • Malabar-Spinat
  • Kapuzinerkresse
  • Tagetes tenuifolia
  • Feuerbohnen
  • Borretsch-Pflanze

Malabarspinat ist eine üppige Pflanze und kann daher, alternativ zu Wein, gepflanzt werden, um im Gewächshaus Schatten zu spenden. Vom Malabar-Spinat kann man sowohl die die saftigen Blätter als auch die kleinen rosa Blüten und die schwarz glänzenden Beeren essen.

 

Die genannten Pflanzen genießen die zusätzliche Wärme, den Schutz und das Licht in einem Gewächshaus, insbesondere im Frühling und Spätsommer. Tagetes sind auch dafür bekannt, Läuse und andere kleine Insekten abzuschrecken. Einige der Pflanzen sind jedoch etwas schwieriger zu handhaben, da sie schnell wachsen. Daher ist es beispielsweise eine gute Idee, die Triebe der Feuerbohnen zurück zu schneiden. Man sollte sich außerdem bewusst sein, dass eine Borretsch-Pflanze leicht 2 Quadratmeter füllen kann. Und bei der Kapuzinerkresse empfiehlt Aiah Noack, eher eine kompakte Sorte zu wählen, anstatt einer, die in die Höhe wächst.

 

Über Aiah Noack

Aiah Noack ist ausgebildete Gärtnerin und Gartendesignerin mit dem Fokus auf Permakultur, und außerdem Inhaberin der dänischen Gärtnerei ”Naturplanteskolen”, dessen Ziel es ist, Wissen, Ideen und Know-how für einen essbaren Garten zu verbreiten.

”Naturplanteskolen” bietet in der Gärtnerei in der Nähe von Kopenhagen, sowie online (planteskolen.dk – diese Seite ist derzeit ausschließlich auf Dänisch verfügbar) eine große Auswahl an essbaren Pflanzen an. Darüber hinaus veranstaltet Aiah Noack Workshops, Kurse und Touren zum Thema Garten und Permakultur.

 

Einen weiteren Artikel zu dem Buch über Fantasilater von Aiah Noacks finden Sie hier

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