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Ein optimaler Lebensraum für Tiere und Insekten im Garten
Als Gartenbesitzer/in kann man einiges tun, um Tiere und Insekten in den Garten zu locken. Die Tiere sind wertvolle Gartenbewohner, schaffen Artenvielfalt und sind außerdem schön anzusehen.
Text und Fotos von Helle Troelsen, Troensehaven
Leider ist die Natur an vielen Orten ehr in einem traurigen Zustand und eine Besserung scheint erstmal nicht in Sicht. Gute Lebensräume für Tiere und Insekten werden unter anderem aus Platzmangel immer knapper, was zu einem Rückgang der Insekten, einschließlich Bienen und anderer Insekten-, Vogel- und Tierarten führt.
Doch Gartenbesitzer/innen können dieser Entwicklung entgegenwirken, indem sie ihre Gärten so gestalten, dass die Pflanzen- und Tierwelt gefördert wird. Das bedeutet nicht, dass der Garten gänzlich der Natur überlassen werden muss und verwildert – Man kann einen schönen und gepflegten Garten haben und gleichzeitig gute Lebensräume für Tiere und Insekten schaffen.
In diesem Artikel teile ich eine Reihe von Ideen, wie man den Garten zum Summen und Brummen bringen kann, die ich auch in meinem eigenen Garten, Troensehaven, angewendet habe.
Eine Vielfalt an insektenfreundlichen Pflanzen
Zunächst einmal muss im Garten Nahrung vorhanden sein. Wenn es viele Insekten und essbare Samen, Beeren und Früchte gibt, dann kommen die Vögel. Außerdem sollte es im Garten eine Vielfalt an verschiedenen Pflanzen geben.
Am besten ist eine Mischung aus Pflanzen, die viel Nektar und Pollen enthalten und somit Insekten anziehen. Hier heißt das Motto: lieber wenige Pflanzen aber viele Sorten als viele Pflanzen, aber nur wenige Sorten. So bedient man die Vorlieben vieler verschiedener Insekten auf einmal.
Das Pflanzen von Sträuchern und Bäumen, die bis weit in den Winter hinein Früchte tragen, bietet den hier ansässigen Vögeln Futter, sodass sie immer wieder kommen. In meinem Garten wachsen zum Beispiel die dänische Paradiesapfelsorte „Brandkjæer" und mehrere Buschrosen, die spät in der Saison Hagebutten tragen, z.B. die Sorten „Rosa multiflora" und „Astrid Lindgren".
Verstecke und Brutstätten
Kleintiere und Insekten brauchen Schutz im Garten und Plätze, wo sie sich ausruhen und brüten können. Brennholzstapel eignen sich sehr gut dafür und sind außerdem wunderbare Raumteiler im Garten. Ich habe selbst ein paar dekorative Holzstapel im Garten.
Natursteine können vielseitig verwendet werden, z.B. als Fußwege durch Gemüsebeete oder übereinandergestapelt als rustikale Bank, auf der man die Sonne im Garten genießen kann. Diese Bank ist von insektenfreundlichen Pflanzen in verschiedenen Höhen umgeben. Hier liegen Nahrung und Verstecke nah beieinander und sowohl die Schmetterlinge als auch unsere Katze Sofus machen auf den warmen Steinen gerne eine kleine Pause.
In einer schattigen Ecke des Gartens, ist neben einem großen umgefallenen Baumstamm ein Waldbeet angelegt, das Vögeln, Insekten und anderen kleinen Tierchen ein Zuhause bietet. Hier lebt auch der Fasan Heinrich mit seinen sechs Frauen.
Hier im schattigen Gestrüpp aus Farnen und Kletterpflanzen, tummeln sich nachtaktive Insekten, wie z.B. Nachtfalter. Der immergrüne Efeu bietet ein Versteck für kleine Vögel, ebenso wie Nahrung in Form von Blumen und Samen.
Hier kribbelt und krabbelt es im Inneren des Baumstammes, der sich langsam zersetzt. Kröten und Salamander leben hier, weil es feucht ist. Im Waldbeet wurden Baumstämme und Äste verteilt, die teilweise von Herzblattlilien und anderen Pflanzen bedeckt sind, die Feuchtigkeit, Unterschlupf und Verstecke für Vögel, Tiere und Insekten bilden. Hier duftet es wunderbar nach Wald.
Überall im Garten sind Vogelhäuschen aufgestellt. Es gibt prächtige Kästen am Giebel des Hauses für „wichtige“ Vögel und die bescheideneren Kästen an Zäunen und in Bäumen für andere Vögel.
In einem alten Garten gibt es nichts Schöneres als schiefe, alte Bäume. Solange sie leben, sollten sie dort stehen dürfen, auch wenn die Äpfel sauer sind oder der Baum nicht mehr so viele Früchte trägt. In alten Bäumen gibt es zahlreiche Ritzen und Hohlräume, in denen Nester gebaut werden können und Spinnen und andere Krabbeltiere wohnen, die der vom Aussterben bedrohte Zaunkönig so gerne hat. Es ist eine Freude dabei zuzusehen, wie die Tiere über den Baumstamm huschen.
Wenn man den Platz hat und die Unordnung aushalten kann, sollte man eine Ecke des Gartens für einen offenen Komposthaufen reservieren, einen übrig gebliebenen Steinhaufen, trockene Äste und andere Überbleibsel. Hier kann man die Brennnesseln ruhig wachsen lassen, denn Brennnesseln sind wunderbare Insektenpflanzen. Hier können sich die Tiere niederlassen, ohne von uns Menschen oder einem lärmenden Rasenmäher gestört zu werden.
Im Winter benötigen die Tiere zusätzlichen Schutz. In den verschiedenen Beeten lasse ich mehrjährige Stauden den Winter über stehen, weil viele Insekten dort leben. Außerdem sind die trockenen Samenkapseln der Stauden äußerst dekorativ und bieten den Tieren wertvolle Nahrung für den Winter.
Eine gute Schicht aus verwelkten Blättern auf allen Beeten im Zier- und Nutzgarten hält die Wärme und ist ein fantastisches Futterpaket für die Würmer, Kellerasseln, Tausendfüßler und andere Krabbeltierchen. Man sollte das Aufräume also auf das Frühjahr verschieben.
Tiere und Insekten sind auf den Zugang zu Wasser angewiesen. Ich habe in der Mitte eines Beetes zwischen den Pflanzen ein Wasserbecken errichten und in die Mitte einen Stein gelegt. Hier setzen sich Insekten und Vögel zum Trinken nieder. Hier kommen die Fasane, Hühner und Spatzen, die im Garten leben, ebenso wie Libellen, Schmetterlinge und andere Insekten und trinken Wasser. Hier baden die Amseln und kleinen Vögel, und auch die Katze Sofus kommt hier oft vorbei, in der Hoffnung, doch mal einen der Vögel zu erwischen.
Helle Troelsen ist Gartenarchitektin und Eigentümerin von Troensehaven, einer Gartenanlage in Troense, Dänemark, die sie 2012 angelegt und neugestaltet hat.
Für Helle ist der Garten ein Ort, an dem man alle Sinne anregen und den hektischen Alltag mit Verpflichtungen, Routinen und Geschwindigkeit hinter sich lassen kann. Für Helle ist der Garten ein Ort mit eigener Zeit und eigenem Rhythmus, den man ganz individuell erleben, spüren und genießen kann.
Lassen Sie sich von den eindrucksvollen Bildern von Helles Garten inspirieren oder folgen Sie Helle auf den sozialen Medien:
- Troenhaven (diese Website ist nur auf dänisch verfügbar)
- Instagram: @troensehaven

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