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Stellen Sie Ihren eigenen Apfelwein her
Wenn man Apfelbäume im Garten stehen hat, gibt es oft viel mehr Äpfel als man verarbeiten kann, egal wie viele Apfelkuchen man backt und wie viel Apfelmus man einfriert. Es ist schade, wenn die Äpfel einfach verkommen. Doch das kann geändert werden! In diesem Artikel geht es darum, wie man aus Äpfeln frischen, vitaminreichen Saft herstellt oder sogar noch einen Schritt weiter geht und Apfelwein zubereitet.
Die Herstellung von Apfelmost ist ziemlich bekannt, während die Herstellung von Cider bzw. Apfelwein etwas ist, mit dem sich nur wenige beschäftigen. Doch es lohnt sich, denn Apfelwein kann man einfach und kostenlos selber herstellen, und schmecken tut er auch noch!
Eine giftige Angelegenheit
Ein Rückblick in die Geschichte des Apfels zeigt, dass die ersten Äpfel ungenießbar waren. Sie hatten keinen besonders guten Geschmack, waren ziemlich hart und bitter, und waren voll mit giftigem Cyanid. Heute, siebzig Millionen Jahre später, stellen diese giftigen Äpfel nur noch den Ursprung unserer heute äußerst beliebten und leckeren Äpfel dar. Trotzdem enthalten die Kerne noch immer geringe Mengen an Cyanid.
Kennen Sie den Unterschied?
Cider, wie der Apfelwein in England genannt wird, leitet sich vom griechischen Wort sikera ab. Das Wort bedeutet ein berauschendes Getränk. Die Herstellung von Apfelwein ist etwas komplexer als die Herstellung von Most. Frischer, hausgemachter Most ist ungefähr eine Woche haltbar. Dann beginnt der Most zu gären, und damit wird die eigentliche Apfelweinproduktion in Gang gesetzt.
Es ist zu erwähnen, dass es sowohl zwischen gekauftem Apfelsaft und Apfelmost als auch zwischen gekauftem Most und selbsthergestelltem Most einen Unterschied gibt.
Apfelsaft ist die billigste Variante und hat damit auch die schlechteste Qualität. Apfelsaft wird aus Apfelkonzentrat hergestellt, das aus Äpfeln gepressten wird, die nach dem Einkochen und Dehydrieren in einen dicken Sirup verwandeln werden. Dann wird die Masse mit Wasser vermischt und es werden Aromen hinzugefügt. Leider gehen die meisten wertvollen Inhaltsstoffe in diesem Prozess verloren.
Most wird aus gepressten Äpfeln hergestellt, kann aber auch aus Konzentrat bestehen - darauf wird auf der Verpackung hingewiesen. Wenn der Most industriell hergestellt wird, wird er häufig pasteurisiert, und das verändert sowohl den Geschmack als auch den Vitamingehalt drastisch. Daher macht es Sinn, eigen Most herzustellen. Da bei der eigenen Herstellung häufig etwas mehr entsteht als geplant, ist es naheliegend, darüber hinaus auch mit der Apfelweinproduktion zu beginnen.
Mischen Sie verschiedene Sorten
Der erste Arbeitsschritt besteht, wie gesagt, darin Apfelmost herzustellen. Wenn man Most herstellt, der später zu Apfelwein werden soll, gilt es jedoch die Zusammensetzung der Apfelsorten zu beachten. Etwa 30% der Äpfel sollten sauer und die restlichen 70% süß sein. Hat man keine sauren Äpfel zur Hand, kann man diese ganz einfach durch z.B. wilde Äpfel, Quitten oder sogar Holunderbeeren ersetzen.
Wenn der Most eine Woche lang gestanden hat, beginnt die Gärung. Dieser Prozess sollte langsam erfolgen und funktioniert am besten an einem kühlen Ort, wie z.B. in der Garage.
Danach kommt es zur sogenannten malolaktischen Gärung. Hierbei geht es unter anderem darum, dass das CO2, das eine Flasche Most normalerweise verlässt, in der Flasche bleiben darf, damit der sprudelnde Apfelwein entsteht.
„Cider & Most”
Søren Lyshøj
125 Seiten, DKK 189.
Herausgegeben von Koustrup & Co.
Das Buch von Søren Lyshøj ist die Grundlage dieses Artikels und derzeit nur auf Dänisch verfügbar. Erkundigen Sie sich deshalb im Buchhandel Ihres Vertrauens, in der Bibliothek oder online nach ähnlichen Büchern oder Rezepten. So können Sie nicht nur Ihre Ernte bestmöglich verarbeiten, sondern haben auch ein leckeres Getränk, das Sie Ihren Gästen anbieten können oder ein tolles, hausgemachtes Geschenk für Freunde und Bekannte.
Viel Spaß!

Om Lars Lund
Dänischer Gartenexperte & Gartenjournalist
Lars beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Gärten und Gewächshäusern. Lars hat diverse Bücher über Gewächshäuser veröffentlicht und an einer Reihe von Gartensendungen des dänischen Fernsehsenders „TV2 Fyn” teilgenommen. Lars ist ein wandelndes Gartenlexikon und kann jegliche Fragen zum Gartenbau beantworten - sowohl in Bezug auf grundlegende als auch kompliziertere Projekte.
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