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„Im Garten vergessen ich meine Schmerzen“
Als Janus Berg an einer Stoffwechselkrankheit erkrankte, entschieden er und sein Freund Kåre Hansen von der Großstadt aufs Land zu ziehen und ihr eigenes Obst und Gemüse anzubauen - sie haben keinen Zweifel, dass dieser Wechsel einen großen Einfluss auf Janus‘ Gesundheit hatte.
Text: Nanna Stærmose
In einem Garten in Haslev gedeihen Märchen und Gemütlichkeit. Bergs Fairytale Garden, also Bergs Märchengarten heißt der Garten, hinter dem Janus Berg und Kåre Hansen stehen. Heute strahlt der Garten Glück und Idylle aus, doch wie in vielen Märchen musste Janus einiges durchmachen, bevor der Garten zu einem Ort wurde, an dem er seine Krankheit vergessen und die Pflanzen und Atmosphäre genießen konnte.
„Seit unserem Umzug aufs Land geht es mir viel besser“, sagt er.
Janus Berg hat Probleme mit dem Stoffwechsel. Deshalb gehören chronischen Schmerzen - vor allem in den Gelenken und im Rücken – zum Alltag. Die Krankheit und der Wunsch, eines Tages an einem Ort zu leben, an dem sie sich selbstversorgen können, führte dazu, dass Janus und Kåre vor drei Jahren von Nørrebro in Kopenhagen nach Haslev aufs Land gezogen sind. Und das hat vor allem für Janus viel verändert.
„Als wir hierher gezogen sind, konnte ich maximal 1000 Schritte pro Tag gehen. Unternahm ich mehr, war ich völlig fertig. Heute kann ich 10.000 Schritte gehen – auch das kann ich hinterher merken, doch das bedeutet nicht, dass ich hinterher drei Tage im Bett liege, wie früher, wenn ich mich überanstrengt hatte“, sagt Janus.
Er hat keinen Zweifel, dass die Kombination aus ruhigem Landleben, sauberen Produkten und Zeit für den Garten die Gründe für seine bessere Lebensqualität sind.
„Im Garten vergesse ich meine Schmerzen“
Bergs Fairytale Garden ist im Geiste von Janus' Vater angelegt. Er war voller Abenteuer und Liebe und Janus erinnert sich besonders an seine Geschichten über Kobolde und Trolle.
„Mein Vater hat uns allen viel bedeutet. Er liebte Märchen und gute Geschichten, und er liebte es, sie zu erzählen.“
Daher enthält der Garten zahlreiche märchenhafte Elemente. Es gibt mehrere Gewächshäuser voller Tomaten, Chilis, Kräuter und vielem mehr. Verwinkelte Wege führen durch bunte Blumenbeete und um den Hühnerstall herum, indem unterschiedliche Hühner ihre Eier in Grün-, Blau- und Brauntönen legen. Es gibt Lichterketten, viele Farben und eine gemütliche Atmosphäre. Der Garten ist zu einem magischen Ort geworden, zu einem Freiraum, an dem man die harten Seiten des Lebens vergessen kann.
„Wenn ich hier draußen bin, vergesse ich, dass ich Schmerzen habe. Ich liebe es, im Garten kreativ zu sein und wenn wir etwas tun, was wir wirklich lieben, vergessen wir die schwierigen Seiten des Lebens wie z.B. meine Krankheit."
Janus und Kåre essen nur das, was sie selbst im Garten anbauen können.
Der Traum vom Leben auf dem Land beinhaltete auch sich selbst versorgen zu können. Heute bauen Janus und Kåre etwa 70 verschiedene Pflanzen an und halten Hühner, die sowohl Eier legen als auch geschlachtet werden. Hin und wieder kaufen sie natürlich auch anderswo ein, aber in der Regel versucht das Paar, von dem zu leben, was es selbst anbaut.
„Wir machen uns viele Gedanken, wie wir uns möglichst abwechslungsreich und bunt ernähren können. Wir ernähren uns frei nach dem Motto: wenn alle Farben auf dem Teller vertreten sind, bekommen wir die Vitamine und Mineralstoffe, die wir benötigen.“
Als Ergebnis werden nicht einfach nur Kartoffeln angebaut, sondern Kartoffeln in Weiß-, Rot- und Blautönen. Ebenso gibt es zahlreiche Kohlsorten in verschiedenen Farben und Formen; Grünkohl, grüner und lila Rosenkohl, Palmkohl, Rot- und Weißkohl, Wirsing, Blumenkohl und viele mehr.
"Kohl ist voller Magnesium, und ich habe festgestellt, dass ich sehr müde werde und mehr Schmerzen bekomme, wenn ich zu wenig Magnesium zu mir nehme."
Zwei Generationen
Die vielen Pflanzen erfordern natürlich viel Platz und Pflege. Der Küchengarten war daher der erste, den Janus und Kåre vor drei Jahren angelegt haben, als sie das Haus bezogen. Gleichzeitig bauten sie auf dem Grundstück ein Haus für Janus' Mutter. Eigentlich hätte auch sein Vater einziehen sollen, aber der starb, bevor der Kaufvertrag unterschrieben wurde.
"Es ist toll, dass hier zwei Generationen zusammen leben können. Außerdem hat es meiner Mutter nach dem Verlust meines Vaters einen Neuanfang gegeben."
Und obwohl Janus' Vater es nicht geschafft hat, physisch einzuziehen, ist sein Geist im ganzen Garten präsent. Und er wird auch beim nächsten großen Projekt dabei sein: einem märchenhaften Obst-Schloss für Beeren und Früchte.
Die Idee ist ein Gebäude mit drei Türmen, zwei 4,5m hohen Türmen mit einem 5m hohen Turm in der Mitte, zu bauen, umgeben von Spatzennetz, damit die Vögel nicht an die Früchte kommen, doch Bestäuber wie Bienen etc. freien Zugang haben. Das klingt nach einem umfangreichen Projekt, doch solange es Kreativität und Gestaltungsdrang sind, die die Arbeit antreiben, ist das kein Problem.
„Ich denke, wir als Menschen haben die Fähigkeit, uns über unseren Schmerz hinwegzusetzen, wenn wir es mit etwas zu tun haben, das uns wirklich gefällt. Wenn ich Spaß habe und kreativ sein darf, verschwindet der Schmerz einfach in den Hintergrund.“
Über Bergs Märchengarten
Der Garten befindet sich in Haslev auf Seeland und wird von Janus Berg und Kåre Hansen betrieben.
Die Idee des Gartens ist es, einen märchenhaften und kreativen Freiraum zu schaffen, mit dem sich das Paar zum Großteil selbst versorgen kann.
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