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Lars Lund

08 Sep 2021 15:04

Eigene Apfelbäume anpflanzen

 

Es ist Apfelsaison! Die Apfelbäume sind voll mit leckeren und saftigen Äpfeln. Mit einem Entsafter kann man jetzt köstlichen Apfelsaft herstellen oder es kann fleißig Apfelkuchen gebacken werden. Genauso viel Spaß macht es auch eigene Apfelbäume heranzuziehen.

Von Lars Lund

Alle Apfelsorten, die wir heute ganz selbstverständlich verspeisen, haben irgendwo ihren Ursprung gefunden. So hat z.B. ein Lehrer namens Johannesen, der 1876 auf Fünen in Dänemark lebte, seinen selbstangebauten Apfel nach seiner Tochter benannt. So entstand die Apfelsorte Filippa.

Der heute berühmte Ingrid Marie Apfel wurde einst in einem Himbeerbeet gefunden. Ein schwedischer Gentest hat inzwischen gezeigt, dass es sich um eine Mischung aus Cox-Orange und einem Guldborg-Apfel handelt, und ein dänischer Forscher hat ein paar Jahre später herausgefunden, dass es sich um eine Kreuzung aus Cox-Orange und Cox-Pomona handelt, beides englische Äpfel.  Auch die Wissenschaft ist sich nicht immer einig.

Einige Apfelsorten wie Guldborg, Gråsten und Pederstrup wurden nach ihren jeweiligen Fundorten benannt.

 

Kreuzbestäubung

Eine neue Apfelsorte entsteht, wenn der Kern eines Apfels zum Keimen gebracht wird. So entsteht eine neue Pflanze, deren Früchte sich in jedem Fall von der Frucht unterscheiden, von der die Kerne entnommen wurde. Bei Apfelbäumen verhält es sich ebenso wie bei Menschenkindern: die neue Pflanze, die aus dem Kern eines Apfels wächst, ist einzigartig und enthält sowohl das Erbgut der Mutter- als auch der Vaterpflanze.

 

So verwandelt man einen Apfelkern in einen Apfelbaum

Hin und wieder hat man das Glück in einen besonders leckeren Apfel zu beißen. Dann lohnt es sich den Geschmack zu wahren und ein wenig zu experimentieren, besonders wenn man den Platz hat.

 

Schon jetzt, während die Früchte am Apfelbaum reifen, sollte man einen gesunden Apfel auswählen. (Es lohnt sich eine kleine Notiz mit dem Namen der Mutterpflanze zu behalten.) Diesen Apfel bewahrt man bis etwa Januar an einem kühlen Ort auf, erst dann entnimmt man die Kerne. Als nächstes legt man die Kerne auf ein feuchtes Küchentuch, sodass sie ordentlich Wasser aufnehmen können. Dann gibt man die Kerne in Töpfe mit Erde, die mit etwas Kies vermischt ist. Die Erde sollte leicht feucht sein, aber nicht vor Wasser triefen. Die Apfelkerne bedeckt man mit 1-2 cm Erde. Wenn die ersten Pflänzchen in die Höhe wachsen, sollten man nur die gesunden behalten.

 

Der Keimungsprozess kann beschleunigt werden, indem man die Samen auf ein feuchtes Küchentuch in den Kühlschrank legt. Wenn die Apfelkerne keimen, können sie in Töpfe gepflanzt und auf einer kühlen Fensterbank platziert werden.

 

Jetzt muss man nur noch ca. 5 Jahre warten, dann kann man den ersten Geschmackstest machen. Wenn der Apfel gut schmeckt und andere das genauso sehen, ist man auf dem besten Wege zum Ruhm.

 

Mit den selbstangebauten Äpfeln kann man außerdem einen eigenen Apfelwein herstellen. Wie das geht, erfahren Sie in diesem Artikel.

 

 

Om Lars Lund

Dänischer Gartenexperte & Gartenjournalist

Lars beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Gärten und Gewächshäusern. Lars hat diverse Bücher über Gewächshäuser veröffentlicht und an einer Reihe von Gartensendungen des dänischen Fernsehsenders „TV2 Fyn” teilgenommen. Lars ist ein wandelndes Gartenlexikon und kann jegliche Fragen zum Gartenbau beantworten - sowohl in Bezug auf grundlegende als auch kompliziertere Projekte.

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