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So warm sollte es sein, bevor man Tomate, Gurke und Chili ins Gewächshaus pflanzt
Selbst, wenn es in den Fingerspitzen kribbelt, sollte man es ruhig angehen.
Von Lars Lund
l@rslund.dk
Bei dem kalten Aprilwetter kann einem die Lust vergehen, Tomaten und Gurken ins Gewächshaus zu pflanzen und dort aktiv zu werden. Doch das ist nicht unbedingt ein Nachteil. Oft werden sowohl Tomaten als auch Gurken nämlich viel zu früh ins Gewächshaus gepflanzt. Die Schäden, die durch die Kälte entstehen können, stellt man meist erst viel später fest. Zu diesem Zeitpunkt hat man den Grund für diese Schäden vergessen, und glaubt sie seien von einer plötzlichen Krankheit betroffen.
Das Wachstum der Wurzeln stoppt
Pflanzen die frühzeitig ins Gewächshaus gebracht werden, sollten zusätzliche Wärme erhalten, da sich das Wurzelsystem sonst nicht so entwickeln kann, wie es sollte. Für eine Weile scheinen die kälteren Temperaturen den Pflanzen nichts anzuhaben, doch wenn die Pflanzen größer werden und Früchte tragen sollen, können die Gurken abfallen und die Tomatenpflanzen Krankheiten bekommen. Daher ist es gut, sich in Geduld zu üben. Kauft man die Setzlinge in einer Gärtnerei, kann man es der Gärtnerei überlassen, die Pflanzen zu pflegen, bis es warm genug ist, um sie nach draußen zu pflanzen.
Tomaten
Eine Tomatenpflanze kann frühestens ab Mitte April nach draußen kommen, doch am besten wartet man bis Anfang oder sogar Mitte Mai. Wenn man drinnen keinen Platz mehr für die Tomatenpflanzen hat und sie endlich draußen haben möchte, sollte man sie langsam an die neuen Umstände gewöhnen. Das heißt, man stellt sie tagsüber nach draußen und abends, bevor die Kälte einsetzt, wieder nach drinnen. Wenn man die Tomaten schließlich ins Gewächshaus pflanzt, sollte die Temperatur tagsüber ca. 12 Grad und nachts ca. 7 Grad betragen.
Wenn man die Tomaten schließlich ins Gewächshaus pflanzt, sollte die Temperatur tagsüber ca. 12 Grad und nachts ca. 7 Grad betragen.”
In diesem Artikel des Gewächshausclubs erfahren Sie mehr über verschiedene Tomatensorten und wie man sie anbaut.
Hier können Sie mehr über die richtige Erde im Gewächshaus und Garten lesen.
Tief in den Boden pflanzen
Die Tomaten sollten tief in den Boden gepflanzt werden, besonders die, die auf dem Fensterbrett ein wenig zu lang und dünn geraten sind. Das heißt, dass die Erde ruhig 10-15 cm des Stiels bedecken darf. So kann die Pflanze neue Wurzeln bilden. Diese wachsen aus dem Teil des Stiels, der sich unter der Erde befindet.
Gurken
Gurken hingegen sollten nicht zu tief eingepflanzt werden. Am besten sollten man für eine kleine Ausbuchtung sorgen, genau dort, wo die Wurzeln aus dem Stiel wachsen bzw. sollten sie nicht tiefer eingepflanzt werden als sie auch im Topf gewachsen sind. Man sollte darauf achten, dass sich keine Feuchtigkeit am Wurzelhals ansammelt, da die Pflanze sonst faulen kann. Gurken benötigen viel Wärme und sollten daher dort wachsen, wo es im Gewächshaus am wärmsten ist und erst frühestens Mitte Mai, wenn nicht sogar Anfang Juni, nach draußen gepflanzt werden.
Paprika und Chili
Paprika und Chili sollten ebenfalls erst Mitte Mai nach draußen gepflanzt werden. Paprika und Tomaten können im Freien angebaut werden. Dann sollten man sie jedoch frühestens Mitte Juni nach draußen pflanzen. Chilipflanzen benötigen mehr Wärme und gedeihen am besten im Gewächshaus.
Säcke mit Pflanzenerde
Viele bauen ihre Pflanzen direkt in den Säcken mit Pflanzenerde an. Mittlerweise haben viele Produzenten die Zusammensetzung der Erde umgestellt, und einen Teil des Sphagnums durch Kompost ersetzt. Wenn die Pflanzen in den Säcken mit Erde trotzdem krank werden sollten, kann dies daran liegen, dass ein Teil des verwendeten Komposts möglicherweise Pestizide enthält, und obwohl es sich um sehr geringe Mengen handelt, können insbesondere Tomaten darauf reagieren. Dieses Problem wird bereits untersucht, um konkretere Antworten und Lösungen zu finden.
Der Preis von Säcken mit Pflanzenerde kann enorm variieren. Die Preisunterschiede beziehen sich auf das Volumen und den Dünger, der möglicherweise verwendet wurde. Der genaue Inhalt ist auf der Rückseite der Säcke zu lesen. Wenn man Pflanzkästen mit Kapillarbewässerung verwendet, kann man die Pflanzenerde auch ohne Dünger kaufen. Hier sollten die Pflanzen den Dünger nämlich über das Wasser in den Kapillarkästen aufnehmen.

Om Lars Lund
Dänischer Gartenexperte & Gartenjournalist
Lars beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Gärten und Gewächshäusern. Lars hat diverse Bücher über Gewächshäuser veröffentlicht und an einer Reihe von Gartensendungen des dänischen Fernsehsenders „TV2 Fyn” teilgenommen. Lars ist ein wandelndes Gartenlexikon und kann jegliche Fragen zum Gartenbau beantworten - sowohl in Bezug auf grundlegende als auch kompliziertere Projekte.
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