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Nutzen Sie den Winter, um die Biodiversität in Ihrem Garten zu fördern
In diesem Artikel habe ich einige Ideen und Vorschläge gesammelt, wie Sie sich in Ihrem Garten für Biodiversität einsetzen können. Denn obwohl das Wetter im Winter nicht immer ideal ist, gibt es viele Tage, die im Garten verbracht werden können.
Wasserlöcher
Ein Wasserloch oder ein Teich im Garten fördert Biodiversität, und viele kleine Wasserlöcher sind besser als einen großen See. Je mehr Wasserlöcher es gibt, desto mehr können sich die verschiedenen Arten verbreiten und verteilen. Ein Wasserloch sollte die eine Hälfte des Tages in der Sonne liegen und am besten nicht unter einem Baum platziert sein, weil sich sonst zu viele Blätter darin sammeln. In dem Teich können beispielsweise Wasserhahnenfuß, Fieberklee, Sumpf-Schwertlilien, Blutweidereich und viele andere Pflanzen Platz finden.
Natursteinmauern und Hecken
Warme Steine ziehen Schmetterlinge an. Deshalb können ein paar große Steine in der Sonne platziert werden, um Schmetterlingen einen Ort zum Verweilen zu bieten. Als Winterquartier für Schmetterlinge eignen sich Efeuranken an einem Baum. Natursteinmauern sind ein Versteck für Eidechsen, und auch manche Vögel nisten zwischen den Steinen. Hecken sind ebenfalls optimale Verstecke für kleine Vögel. Eine Hecke mit Beeren bietet eine zusätzliche Nahrungsquelle.
Insektenhotels
In immer mehr Gärten befinden sich Insektenhotels, denn für viele sind Insektenhotels ein Ausdruck dafür, Biodiversität zu unterstützen. Doch leider sind viele dieser Hotels für Wildbienen ungeeignet. Auf YouTube gibt es einige Videos, die erklären, wie ein Insektenhotel auch für Wildbienen angepasst werden kann. Die Bienen leben allein und in Rohren, die mindestens 30 cm lang sein sollen.
Lebensraum für Igel
Ein Haufen aus Ästen, Zweigen und Blättern ist der optimale Lebensraum für Igel. Es macht also nichts, wenn nach der nächsten Gartenaktion einige Haufen liegen bleiben. Igel im Garten können sehr nützlich sein, da sie zum Beispiel Nacktschnecken fressen.
Einheimische Pflanzen wählen
Ein Teil der Pflanzen, die wir in den Gärten haben liefern weder Nektar oder Pollen, noch dienen sie den Insekten, die bei uns beheimatet sind. Viele Schmetterlingsarten brauchen bestimmte Pflanzen und sterben aus, falls sie keinen Zugang zu den richtigen Pflanzen haben. Bis vor kurzem waren viele unserer beheimateten Pflanzen in Gärtnereien nicht erhältlich, doch mittlerweile gibt es Witwenblume, Hornklee, Teufelsabbiss, Sand-Thymian, Waldmeister und viele mehr kaufen. Kauft man fertige Mischungen mit Saatgut für verschiedene Wildpflanzen, sollte man überprüfen, welche Pflanzen darin enthalten sind, da einige im Ausland hergestellt werden und Samen enthalten können, die für deutsche Verhältnisse ungeeignet sind. Außerdem sollte man prüfen, ob die wilden Pflanzen für die Bodenart des eigenen Gartens geeignet sind.
Dünger minimieren
Pflanzendünger ist gut, aber zu viel kann schädlich sein. Deshalb sollte in Maßen gedüngt werden und oft viel weniger, als man glaubt. Besonders wenn es heiß ist, sollte man mit dem Dünger aufpassen. Das gilt auch im Gewächshaus. Im Sommer brauchen die Pflanzen sehr viel Wasser, und wenn bei jedem Gießen auch gedüngt wird, bekommen die Pflanzen zu viel des Guten.
Gifte vermeiden
Pflanzenschutzmittel, Schädlingsbekämpfung, Unkrautvernichter oder ähnliches sollten vermieden werden, denn die Gifte, die darin enthalten sind, können der Natur nachhaltig Schaden zufügen.
Invasive Pflanzen bekämpfen
Riesen-Bärenklau und die Kartoffel-Rose sind schön anzusehen, doch sie verbreiten sich schnell und verdrängen natürlichen Arten. Deshalb lohnt es sich beim Pflanzenkauf zu prüfen, wo die jeweiligen Pflanzen ursprünglich herkommen und welche Eigenschaften sie haben. Die vielblättrige Lupine ist zum Beispiel auch nicht einheimisch.
Alte Bäume bewahren
Bäume und besonders alte Bäume bieten zahlreichen Tiere und Insekten ein Zuhause, und viele Pflanzen und Pilze leben in Symbiose mit den Wurzeln des Baums. Alte Bäume sind besonders in älteren Gärten auf dem Land oder in großen Parks zu finden, und sollten keinesfalls einfach gefällt werden. Wenn man einen solchen Baum im Garten hat, sollte man gut darauf aufpassen.
Biodiveristät
In den letzten Jahren beschäftigen wir uns mehr und mehr mit den Schlüsselbegriffen Biodiversität und Nachhaltigkeit. Bei Biodiversität geht es darum, dass viele der Tiere und Pflanzen um uns herum langsam verschwinden, und was wir tun können, um uns für die Artenvielfalt einzusetzen.
Der Rückgang der Tiere und Pflanzen ist unter anderem eine Folge der Industrialisierung des 20. Jahrhunderts, als wir Menschen den größten Teil des Landes für Industrie, Landwirtschaft, Wohnraum umwandelten.

Om Lars Lund
Dänischer Gartenexperte & Gartenjournalist
Lars beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Gärten und Gewächshäusern. Lars hat diverse Bücher über Gewächshäuser veröffentlicht und an einer Reihe von Gartensendungen des dänischen Fernsehsenders „TV2 Fyn” teilgenommen. Lars ist ein wandelndes Gartenlexikon und kann jegliche Fragen zum Gartenbau beantworten - sowohl in Bezug auf grundlegende als auch kompliziertere Projekte.
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