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Frühlings- und Osteraktivitäten von Udkansk
Text und Foto: Frederik und Nanna / Udkansk
Der Frühling ist da und es kribbelt in den Fingerspitzen!
Im letzten Monat haben die Gartenhandschuhe und Arbeitsklamotten hier bei uns zur täglichen Ausrüstung gehört, denn nun hat der Frühling offiziell begonnen. Der März hat sich von einer sonnigen und milden Seite gezeigt. Das großartige Wetter hat unseren Garten aufgeweckt und man kann den Pflanzen beinahe beim Wachsen zuschauen.
Im April gibt es im Garten viel zu tun. Dabei darf man nicht vergessen auch mal eine Pause einzulegen und die warmen Sonnenstrahlen und das Vogelgezwitscher zu genießen. An einem sonnigen Platz im Garten zu sitzen und zu beobachten, wie die Natur nach einem langen Winter aufs Neue erwacht, ist einfach wunderbar!
Im April stehen sowohl im Garten als auch im Gewächshaus einige Aufgaben an, sodass man plötzlich einiges zu tun hat.
Der Garten
Unkrautbekämpfung
Wir beginnen die Saison immer damit Unkraut zu bekämpfen, denn das ist nun mal ein Teil des Gartenalltags. In unseren wilden Beeten darf das Unkraut gerne sprießen, denn auch Unkraut kann sehr hübsch sein. Doch in unseren Staudenbeeten ist Unkraut nicht willkommen.
Einjährige Unkrautpflanzen sind zu dieser Jahreszeit noch sehr einfach zu entfernen, da die Pflanzen noch klein sind und kein voll entwickeltes Wurzelnetz haben. Indem man das Unkraut jetzt gründlich entfernt, kann man sich später viel Arbeit ersparen.
Mehrjähriges Unkraut, wie z.B. Giersch, Quecke und Löwenzahn, sollte ebenfalls jetzt beseitigt werden, sodass die Stauden eine Chance haben in die Höhe zu wachsen. Somit nehmen die Stauden anderen Pflanzen, die später am Boden wachsen, das Licht und verschlechtern so die Wachstumsbedingungen des Unkrauts.
Eine weitere Methode, um das Wachstum von Unkraut zu verhindern, ist die jeweiligen Beete dicht zu bepflanzen, sodass es kein Platz für unerwünschte Pflanzen gibt. Dabei kann man sich ein Beispiel an der Natur nehmen: in unberührter Natur gibt es in der Regel kein freies Stückchen Erde – überall spießt und wächst etwas. Im Pflanzenreich ist der Kampf um einen günstigen Wachstumsort entscheidend, und deshalb ist ein freies Stück Erde eine direkte Einladung für Unkraut.
Der Trick ist also einfach die Natur nachzuahmen und den Garten dicht zu bepflanzen. Schaut man sich Straßenkanten oder gutgepflegte Rasenflächen an, stellt man ebenfalls fest, dass die Pflanzen dicht beieinander wachsen. So entstehen dichte Wurzelsysteme, die es neuen Pflanzen erschweren Wurzeln zu etablieren.
Diese Strategie kann man auch beim Anlegen von Beeten im Garten verfolgen. Dabei geht es darum, das Licht abzuschirmen, sodass das Unkraut nicht die notwendigen Wachstumsbedingungen zur Verfügung hat.
Dafür eigenen sich besonders Stauden die im Frühjahr sprießen, z.B. Kaukasusvergissmeinnicht, Purpurglöckchen, Frauenmantel, Wiesenknöterich oder diverse Zwiebelpflanzen.
Eine weitere Methode ist eine 6-8 cm dicke Lage Kompost auf den gejäteten Beeten zu verteilen. So verhindert man, dass die Unkrautsamen keimen und ihren Weg zum Licht finden.
Der Kampf gegen mehrjähriges Unkraut kann eine größere Herausforderung darstellen. Das Unkraut muss kontinuierlich ausgemergelt werden, indem man einen Großteil der unterirdischen Wurzeln entfernt und dann mit Hilfe der oben genannten Methoden das Licht blockiert, sodass sich keine neuen Triebe zur Photosynthese bilden können. Auf diese Weise wird das Unkraut entkräftet und stirbt letztendlich.
Nutzgarten
Im Nutzgarten ist es Zeit die letzten Pflanzen aus dem Winter zu beseitigen. In unserem Fall sind die letzten – und mittlerweile auch recht traurigen – Pflanzen Grünkohl, Palmkohl, Mohrrüben und Rote Bete. Schließlich soll nun Platz sein, für die neuen Pflanzen, denn schon bald, kann man damit beginnen, die ersten Samen in die Erde zu säen, um z.B. Mohrrüben, Spinat, Salat, Frühlingszwiebeln und Petersilie anzubauen. Außerdem können Steckzwiebeln für z.B. Schalotten und rote Zwiebeln eingepflanzt werden. Im April können auch die Knollen für die ersten Frühkartoffeln gelegt werden.
Möchte man Beerenbüsche oder Fruchtbäume pflanzen, ist jetzt ebenfalls der richtige Zeitpunkt. Dabei sollte man nicht vergessen ordentlich zu gießen, denn das Frühjahr kann trocken sein.
Ziergarten
Im Ziergarten müssen die Rosen beschnitten werden. Bodendeckerrosen, Floribunda Rosen und Rosen mit großen Blüten sollten auf eine Höhe von 30-40cm zurückgeschnitten werden. Außerdem sollten welke, beschädigte und erkrankte Zweige entfernt und danach so schräg abgeschnitten werden, dass der Zweig vom Zentrum der Rose weg zeigt. Das ergibt ein harmonisches Wachstum. Nachdem die Rosen beschnitten wurden, ist es wichtig die Pflanzen mit Dünger zu versorgen. Generell können alle Gartenpflanzen im April eine Ladung Dünger gut vertragen.
Das Gewächshaus
Aktivitäten im Gewächshaus
Bei uns ist das Gewächshaus zurzeit mit Pflanzschalen mit diversen Sommerblumen, Stauden, Ranunkeln und Küchenkräutern gefüllt. Die zusätzliche Wärme im Gewächshaus sorgt dafür, dass sich die Pflanzen deutlich schneller entwickeln als draußen im Garten. Bevor wir das Gewächshaus hatten, haben wir alle Pflanzen drinnen auf der Fensterbank vorgekeimt, allerdings oft mit dem Ergebnis, dass die kleinen Pflanzen durch ein zu großes Ungleichgewicht zwischen Licht und Temperatur langestreckt und dünn gewachsen sind. Das Gewächshaus bietet hingegen ideelle Wachstumsbedingungen zum Vorkeimen, solange es nachts keinen Frost gibt. Auch ohne Frost kann es in unserem kleinen Glashaus nachts sehr kalt werden. Es ist wichtig dafür zu sorgen, dass die Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht nicht allzu groß sind. Temperaturschwankungen von 20-30 Grad stressen die Pflanzen. Deshalb sollte das Gewächshaus an besonders sonnigen Tagen geöffnet werden, damit es unter dem Glas nicht zu warm wird.
Ostern im Gewächshaus
Der April ist auch der Monat für eine unserer Lieblingstraditionen: Ostern.
Wir haben die Tradition jedes Jahr im Dezember einen Wettbewerb, um die hübscheste Weihnachtsdekoration zu veranstalten. Im letzten Jahr haben wir diese Tradition auf Osterdekoration erweitert. Der Osterwettbewerb besteht darin die hübscheste Dekoration für zwei Aufsteller zu gestalten, die wir bei einem lokalen Schmied erworben haben. Der Preis ist ein riesiges Marzipanei, und obwohl wir uns beide nicht als besonders gute Blumendekorateuren bezeichnen würden, ist der Wettbewerb eine ernste Angelegenheit.
Frederiks Dekoration besteht aus einem breiten, aber niedrigen Topf mit Erde, der mit kleinen Ästen und Frühlingsblumen dekoriert ist. Dafür hat er Haselnusszweige, Glockenblumen, Vergissmeinnicht und Traubenhyazinthen verwendet.
Nannas Dekoration ist ohne Topf und deshalb etwas komplizierter herzustellen – aber wir finden, es ist die Mühe wert. Mit Hilfe von Draht werden aus kleinen Ästen Ringe in verschiedenen Größen hergestellt. Auf diese Weise entsteht eine Art Vogelnest. Die Innenseite des Vogelnestes wird mit Moos und etwas Erde bedeckt. In die Mitte des Nests hat Nanna die Osterglocke „Bridal Crown“ gepflanzt – eine prachtvolle und duftende Sorte. Zum Schluss wird das Nest mit einigen Zapfen und Haselnuss- und Efeuzweigen verziert.
Abgesehen von diesen Osterdekorationen haben wir auch Eier ausgepustet und bemalt - eine gemütliche Osteraktivität und die bemalten Eier können wunderbar das Gewächshaus schmücken.
Außerdem haben wir eine kleine Osterzeremonie veranstaltet: wir haben einige Eier mit unseren Träumen und Wünschen bemalt. Diese Eier haben wir dann neben dem Gewächshaus in einer Ecke des Gartens vergraben. Ob unsere Wünsche in Erfüllung gehen, wird sich zeigen, aber auf jeden Fall war es eine schöne Zeremonie.
Wir wünschen allen einen wunderbaren April und schöne Ostern! 🐣
Liebe Grüße,
Nanna und Frederik
//@udkansk

Om Udkansk v/ Nanna & Frederik
Nanna und Frederik sind ein Paar aus Dänemark, das auf ihrem Instagram-Profil „Udkansk“ über ihr Leben auf dem Land, ihre Pflanzen, die Natur und den Garten bloggen. Darüber hinaus sind sie Botschafter des Gewächshaus-Clubs, und teilen ihre Erlebnisse und Erfahrungen rund um den Garten und ihrem Juliana Gewächshaus, einer „Grand Oase”.
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