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Blühende Zimmerpflanzen
Alle meine Zimmerpflanzen, außer ein paar Orchideen, sind Grünpflanzen. Vor kurzem habe ich beschlossen Alpenveilchen (Cyclamen persicum) zu kaufen, weil ich mir mehr Farbe auf der Fensterbank wünsche. Diese Herbst- und Winterblumen kommen ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und sind hierzulande beliebte Zimmerpflanzen. Während einige Alpenveilchen abgehärtet sind und draußen angebaut werden können, verträgt diese Sorte die Winterkälte nicht so gut und muss deshalb drinnen bleiben.
Die Blüten der Alpenveilchen sind etwas Besonderes – die Blütenblätter wachsen aufrecht und formen Blüten, die wie kleine Kronen aussehen. Die Blüten gibt es in den Farben Weiß, Rot und verschiedenen Nuancen Rosa. Die Blätter der Pflanzen sind ebenfalls einzigartig. Sie sind herzförmig und haben ein dunkles Grün mit silberfarbenen marmorähnlichen Mustern.
Oft heißt es Alpenveilchen seien schwierig anzubauen, doch das liegt zum Teil daran, dass sie nicht immer richtig gegossen werden. Statt die Erde direkt zu gießen, was zu Pilzbefall führen kann und im schlimmsten Falle dazu, dass die Alpenveilchen faulen, sollte die Erde lieber von unten gegossen werden. Dafür wird ganz einfach ein Waschbecken oder eine große Schüssel mit ein paar Zentimetern Wasser gefüllt und die Alpenveilchen für 10 min hineingestellt, damit sie das Wasser von unten aufnehmen können.
Ein weiterer Grund dafür, dass die Alpenveilchen nicht gedeihen, ist die falsche Platzierung. Einerseits mag die Pflanze keine Kälte, andererseits begibt sich die Pflanze in eine Ruhephase und hört auf zu blühen, wenn es zu warm ist, weil sie dann glaubt, es sei Sommer. Die beste Platzierung für Alpenveilchen ist eine kalte Fensterbank, die nach Norden oder Osten ausgerichtet ist. Dabei sollten sie weder Zug noch warmer Luft von Heizungen oder Ähnlichem ausgesetzt werden. Ein kalter Windfang oder ein Wintergarten sind ebenfalls gut geeignet.
Verwelkten Blüten sollten regelmäßig entfernt werden, damit neue wachsen können. Die Pflanze kann bis zum Ende des Winters neue Blüten produzieren. Normalerweise wird die Pflanze am Ende des Winters weggeschmissen, aber mit ein bisschen Pflege ist es möglich, sie im nächsten Herbst wieder zum Blühen zu bringen. Um das zu erreichen, müssen die natürlichen Bedingen der Pflanze nachgeahmt werden: Sie brauchen weniger Wasser, wodurch die Blätter gelb werden und abfallen. Den Sommer über sollten die Pflanzen an einem kalten und trockenen Ort stehen – ein Regalbrett in einem Schuppen oder der Garage ist beispielsweise ein perfekter Ort. Die Erde sollte durchgängig ein bisschen feucht bleiben, damit die Pflanze nicht vertrocknet. Im September wird die Pflanze dann in frische Erde mit Kompost und Kieseln gepflanzt, damit das Wasser bestmöglich abfließen kann. Allmählich kann dann wieder häufiger gegossen werden, z.B. einmal pro Woche oder wenn sich die Erde sich trocken anfühlt, und die Alpenveilchen beginnen aufs Neue zu wachsen.

Om Louise Curley
Louise ist eine englische Gartenexpertin, Gartenjournalistin und Autorin des preisgekrönten Buches „The Cut Flower Patch”.
Louise liebt Pflanzen und setzt sich für biologischen Gartenbau und naturnahe Gärten ein.
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