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Spirekassen

14 Nov 2022 15:57

Das Gewächshausklima im Winter

Sie kennen es bestimmt: im Sommer gibt es Tage, an denen es im Gewächshaus so warm ist, dass man es darin kaum aushalten kann. Im Winter ist es umgekehrt und kalt im Gewächshaus, sehr kalt! Doch die Wintersonne sollte nicht unterschätzt werden – bei strahlendem Sonnenschein, kann es auch im Winter mollig warm und über 20 Grad im Gewächshaus werden.

Im Winter ist das Gewächshaus also von großen Temperaturschwankungen geprägt. Sollen auch im Winter Pflanzen im Gewächshaus angebaut werden, ist es wichtig, die Pflanzen schon im Herbst an die Temperaturen und Wachstumsbedingungen im Gewächshaus zu gewöhnen. Die Pflanzen müssen robust sein, um in dem wechselhaften Klima zu überleben.

Tageslängen und Jahreszeiten

Unsere Erde dreht sich um die Sonne und das dauert ungefähr 365 Tage. Während sich die Erde um die Sonne dreht, dreht sie sich auch um ihre eigene Achse. Das dauert ungefähr 24 Stunden und ist der Grund dafür, dass es Tag und Nacht wird. Aufgrund der Erdrotation und der Neigung unserer Erdachse (23,5 °), gibt es bei uns wechselnde Jahreszeiten. Jetzt dauert es nicht mehr lange bis die Wintermonate beginnen; Dezember, Januar und Februar.

Je näher man sich am Äquator befindet, desto konstanter ist die Tageslänge. Dänemark liegt relativ weit vom Äquator entfernt, und deswegen verändert sich die Tageslänge im Laufe eines Jahres. In Dänemark ist der kürzeste Tag des Jahres zur Wintersonnenwende und dauert nur ungefähr 7 Stunden. Der längste Tag des Jahres ist im Juni zur Sommersonnenwende und dauert ungefähr 17½ Stunden. Dasselbe gilt für die umliegenden Länder. Das Wachstum der Pflanzen ist an die Lichtmenge und Temperaturen der jeweiligen Jahreszeit angepasst.

Wissenswertes

Im Laufe der Nacht entweicht die Wärme, die die Erde tagsüber gespeichert hat, in den Weltraum, ohne dass die Sonne den Boden wieder aufwärmen kann. Die Temperaturen im Gewächshaus sind im Winter kurz vor Sonnenaufgang am niedrigsten, denn zu diesem Zeitpunkt hat die nächtliche Abkühlung am längsten angedauert und die Wärmestrahlung ist kurz vor Sonnenaufgang am größten. Die Wärmestrahlung ist auch der Grund für Raureif auf dem Rasen und Eis auf den Straßen. Normalerweise ist die Temperatur in einem Gewächshaus 2-3 Grad wärmer als die Außentemperatur, doch die Temperatur im Gewächshaus wird zusätzlich von einem anderen Naturphänomen beeinflusst.

Die Luft im Gewächshaus steht im Gegensatz zur Luft außerhalb des Gewächshauses still. Draußen ist die Luft immer in Bewegung.  Die Temperaturen der Pflanzen sind in der Regel 2-3 Grad und maximal 5 Grad kälter als die Luft im Gewächshaus. Das bedeutet, dass die Pflanzen Frostschäden bekommen können, obwohl es im Gewächshaus eigentlich noch gar keinen Frost gibt (Quelle: Plantevejledning.dk).  

 

Wolken als natürliche Isolation

Bewölkte Nächte sind gut für die Pflanzen, weil die Wolken als Blockade fungieren. Die Wolken sorgen dafür, dass weniger Wärme verloren gehen kann und die Temperaturen im Gewächshaus und in den Pflanzen nicht zu sehr fallen. In Vollmondnächten ist es oft besonders kalt und klar, sodass die Wärme in den Weltraum entweichen kann. Deshalb sollte man bei Vollmond besonders gut auf die Pflanzen aufpassen.

 

Gartenvlies zur Isolation

Bei Spirekassen bauen wir schon seit Jahren auch im Winter Pflanzen in unseren Gewächshäusern an. Um die Pflanzen warm zu halten, kann Gartenvlies über die Pflanzen gelegt werden, bevor die Sonne untergeht. Der Gartenvlies hat eine isolierende Funktion und sorgt sogar dafür, dass die Temperaturen bis zu 2 Grad wärmer sind als die Luft im Gewächshaus. Diese zwei Grad können für das Überleben der Pflanzen im Winter entscheidend sein (Quelle: Plantevejleding.dk).

Bewegung in der Luft

Sie haben vielleicht schon gehört, dass Kerzen im Gewächshaus helfen können, Frost zu vermeiden. Viele glauben, dass hierbei die Wärme der Flamme entscheidend ist, doch das ist nicht der Fall. Wird eine Kerze angezündet, erzeugt das, Bewegung in der Luft und das beugt Frostschäden vor. Alternativ kann auch ein großer Eimer mit warmem Wasser in das Gewächshaus gestellt oder ein Fenster geöffnet werden. Beides erzeugt Bewegung in der Luft.

Rollos oder Gardienen

Sie haben sicherlich Rollos oder Gardinen im Gewächshaus, die im Sommer für Schatten sorgen. Diese Rollos können aber auch im Winter zum Einsatz kommen. Am besten ziehen Sie die Rollos oder Gardienen vor Sonnenuntergang zu und lassen Sie sie bis zum Vormittag am nächsten Tag geschlossen. Die Rollos sorgen dafür, dass weniger Wärme verloren gehen kann und die Wärme stattdessen im Gewächshaus bleibt.

Methoden kombinieren

Um ganz sicher zu sein, dass die Pflanzen den Winter gut überstehen, können die verschiedenen Methoden kombiniert werden: die Rollos, der Gartenvlies und die Bewegung in der Luft. Diese Methoden eigenen sich auch, um die Pflanzen im Frühling an die Wachstumsbedingungen im Gewächshaus zu gewöhnen. Besonders im April und Mai, wenn die ersten Pflanzen in das Gewächshaus umziehen, kann das Wetter noch wechselhaft sein. Mit Hilfe dieser Methoden, kann beispielsweise den Tomatenpflanzen der Übergang erleichtert werden.

Om Spirekassen

Christine Wiemann ist gelernte Gewächshausgärtnerin und Landwirtschaftstechnikerin, und Besitzerin des dänischen Saatguthandels Spirekassen. Christine ist Autorin diverser Bücher über Lebensstil, Gartenleben und Pflanzenanbau. Heute bloggt sie und teilt so ihr Wissen und ihre Passion für Gewächshäuser. Christina ist Gewächshausexpertin und Botschafterin für Juliana Gewächshäuser.

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