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Die besten Pflanzen des Jahres 2022
Dieses Jahr war die Wachstumssaison in Großbritannien besonders schwierig. Hier in meinem Garten in Yorkshire war der Frühling kalt. Am letzten Tag im März gab es noch einmal viel Schnee und es blieb bis Mitte Juni kalt. Aus diesem Grund war die Aussaat schwierig. Die ersten Samen keimten nicht, weil die Erde nicht warm genug war. Dafür nistete auch die Blaumeise nicht zu früh in unserem Nistkasten, wie es im vorigen Jahr der Fall gewesen war. Letzten Frühling war es erst mild und später wieder kalt, sodass das Nest erfolglos blieb. Außerdem blühten die Tulpen in diesem Jahr beinahe zwei Monate prachtvoll und bunt.
Der Frühling war darüber hinaus außergewöhnlich trocken. Der Regen, der so wichtig für das Aufblühen der Pflanzen und die Keimung der Samen ist, scheint nicht länger einen Teil des britischen Frühlings zu sein. Der Regenmangel dauerte bis in den Sommer – einen Sommer, der ebenfalls außergewöhnlich trocken war. Die extreme Hitze war bemerkenswert: in Heathrow wurden 40,2 Grad gemessen, was offiziell als der wärmste jemals aufgezeichnete Tag in Großbritannien vermerkt wurde. Inoffiziell hat das Thermometer auf meiner nach Süden ausgerichteten Terrasse sogar 45 Grad angezeigt.
Es war sehr interessant zu sehen, welche Pflanzen diese Bedingungen überlebt haben und welche leider nicht. Es ist nicht einfach Pflanzen zu finden, die sowohl den strömenden Regen im Winter als auch die Hitze im Sommer gut überstehen, aber es ist möglich. Jetzt im Herbst gibt es in meinem Garten einige Stauden und Büsche, die immer noch toll aussehen. Hier ist meine Liste über die besten Pflanzen des Jahres:
Die Chrysantheme „Esther“
Chrysanthemen werden oft mit dem Herbst verbunden, aber diese widerstandsfähige Sorte hat bereits im Juli angefangen zu blühen und gehört zu den Stauden, die auch jetzt, Ende Oktober noch blühen. Die rosafarbigen Blumen können wunderbar als Schnittblumen verwendet werden.
Katzenminze
Sowohl „Walker’s Low“ als auch die neuere, kompaktere Version „Blue Elf“ sind wunderschön; sie haben beide im Juni angefangen zu blühen und blühen Ende Oktober noch immer.
Die Geranie „Azure Rush“
Oft wird die Geranie „Rozanne“ empfohlen, eine Sorte, die für ihre lange Blütezeit bekannt ist, aber ich habe erlebt, dass sie zusammenfällt und mitten im Sommer zurückgeschnitten werden muss. Obwohl sie schnell wächst und mehrmals blüht, gibt es eine andere Sorte, die mir persönlich besser gefällt. „Azure Rush“ muss im Sommer auch nicht zurückgeschnitten werden und ist außerdem kompakter. Diese Sorte blüht sechs Monate und scheint von der Dürre oder Wärme unbeeindruckt.
Dahlien
Oft heißt es, dass Dahlien viel Wasser brauchen. Die Dahlien in meinen Beeten bekamen in diesem Sommer jedoch kein zusätzliches Wasser und haben trotzdem Ende Juni geblüht und blühen Ende Oktober noch immer. Ich habe meine Dahlien vor ein paar Jahren gesät, und daher weiß ich nicht, ob die Pflanzen dadurch vielleicht robuster geworden sind. Zum Glück waren die Winter bisher so mild, dass sie überlebt haben. Die Samen waren ein Geschenk eines befreundeten Gärtners. Es gibt aber auch einige Unternehmen, die Dahliensamen verkaufen oder es gibt die Möglichkeit die Samen selbst von Wurzelknollen zu sammeln – in diesem Falle weicht die Pflanze jedoch von der Mutterpflanze ab, aber das ist Teil des Pflanzvergnügens.
Die Hortensie „Limelight“
Hortensien brauchen viel Feuchtigkeit - der Name stammt von dem griechischen Wort für Wasser – und diesen Sommer sahen die Hortensien in meiner Nachbarschaft nicht besonders schön oder gesund aus. Die Schneeball-Hortensien haben am meisten gelitten. Interessanterweise hat sich die Rispen-Hortensie „Limelight“, die in direkter Sonne in meinem Garten wächst, von den Wetterbedingungen jedoch nicht beeindrucken lassen.
Der Steppen-Salbei „Amethyst“
Dieser widerstandsfähige Salbei war einfach unglaublich und hat den ganzen Sommer über wunderschöne pinke und bienenfreundliche Blüten produziert. Sogar jetzt, Ende Oktober blüht der Salbei weiterhin.

Om Louise Curley
Louise ist eine englische Gartenexpertin, Gartenjournalistin und Autorin des preisgekrönten Buches „The Cut Flower Patch”.
Louise liebt Pflanzen und setzt sich für biologischen Gartenbau und naturnahe Gärten ein.
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