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Die Gestaltung des Gartens rund um das Gewächshaus
Text und Fotos: Alexandra Lehne
Romantisch, ländlich, minimalistisch oder üppig bunt… bei der Gestaltung des Gartens rund um das Gewächshaus sind der eigenen Fantasie keine Grenzen gesetzt.
Für ein stimmiges Gesamtbild sollten trotzdem einige Dinge bedacht werden.
1. Der Gartenstil
Die Juliana Gewächshäuser sind schlicht und modern, mit einem Hauch von Klassik durch die viktorianisch anmutenden Dachfirste. Wer sich für schwarz entscheidet, gibt dem Glashaus einen modernen Touch.
Egal welches Gewächshaus man für sich wählt, es passt zu jedem Gartenstil, egal ob klassisch, modern, mediterran, asiatisch, romantisch oder natürlich wild.
Die letztendliche Ausprägung des Stils zeigt sich durch die verwendeten Materialien im Inneren des Gewächshauses, der Art der Kübel und anderer Dekorationselemente und natürlich der Nutzung und allem, was draußen so wächst. Das Spielen mit Kontrasten (alt/ neu, romantisch/ modern, üppig/ minimalistisch) ist dabei besonders reizvoll.
2. Der Standort
Der Standort ist für ein Gewächshaus essentiell. Bevor man diesen wählt, sollte man sich die Frage stellen, wofür das Gewächshaus verwendet werden soll. Denn je nach Einsatzgebiet, braucht es mehr oder weniger viel Sonne. Wer im Gewächshaus im Sommer keine Pflanzen hat, der ist vielleicht über etwas Schatten sehr froh, denn die Häuser können sich in der prallen Sonne saunaartig aufheizen. Wichtig ist, ein sonniges Plätzchen im Frühjahr, damit die ersten Pflanzen keimen können. Auch für einen selbst ist es ein Fest, in der warmen Frühjahrssonne ein wenig Urlaubsflair zu genießen.
Das Gewächshaus sollte sich darüber hinaus in den Garten gut eingliedern und seiner Art entsprechend konzeptionell positioniert werden.
3. Die Nutzung
Die Nutzung eines Gewächshauses reicht von der Anzucht von Gemüse und Sommerblumen, über die Zucht von nur Tomaten bis hin zum Outdoor-Office. Hier muss unbedingt darauf geachtet werden, was von der Gemeinde bzw. dem Landratsamt vorgeschrieben wird, denn nicht immer ist eine Nutzung -wie sich manch einer vorstellt- erlaubt. Besonders das Aufstellen von Gebäuden jeder Art in Grünflächenbereichen ist grundsätzlich untersagt. Bitte erkundigen Sie sich vorab über Ihre Möglichkeiten, um Ärger zu vermeiden.
Wenn das Gewächshaus rein zur Anzucht und Zucht von Gemüse genutzt werden soll, dann sollte es auch Bestandteil des Gemüsegartens sein. Wenn der Garten zu klein ist, und man die Bereiche nicht klar voneinander abgrenzen kann, dann geht das auch über eine Bepflanzung, die die Übergänge vom Gemüsegarten zum Ziergarten „verwischt“. Auch das Gewächshaus an sich kann den Übergang bilden.
Für die Bepflanzung rund um das Gewächshaus gilt im Prinzip das Gleiche, wie sonst auch im Beet. Wir haben einen bestimmten Beetaufbau und arbeiten nicht nur mit Gehölzen und Stauden, sondern nutzen alle Pflanzenarten, die uns unterstützen, den Garten 356 Tage im Jahr zu einem Paradies zu gestalten. Der einzige Unterschied ist, dass die notwendige Struktur, die sonst im Beet geschaffen werden muss, bereits da ist. Denn das Gewächshaus wirkt in jeder Saison.
Die harte Materialität des Gebäudes kann besonders durch die Leichtigkeit von Gräsern und grazil blühende Stauden aufgeweicht und zur Geltung gebracht werden. Der Gartenstil ist erst einmal egal, denn jede Pflanze passt in jeden Stil. Die Anzahl und die Art der Pflanzenkombinationen machen den Stil letztendlich aus. Im Folgenden kommt eine kleine Übersicht, die vielleicht hilft, die Gartenstile mit ihren Pflanzen etwas genauer zu beleuchten.
Meine Lieblingspflanzen nach Gartenstil:
- Romantisch: Rosen, Ilex crenata oder Buchs als Kugel, Fingerhut, Dahlien aller Art, Storchschnabel, Lavendel, Vergissmeinnicht
- Natürlich: Gräser, Astern, Prachtkerze, Eisenkraut, Fetthenne, Herbstanemone
- Modern: Eibenkugeln, Rispenhortesien, Lavendel, Gräser
- Klassisch: Eiben, Buchs, Ilex crenata als Kugel, Strauchveronika, Bergenien, Hortensien, Storchschnabel, Rosen, Lavendel, Frauenmantel, Pfingstrosen
Um das Gewächshaus gut in den Rest des Gartens zu integrieren, empfehle ich, Pflanzen, die es bereits im Garten gibt, um das Gewächshaus herum zu wiederholen. Wenn ich Beetbereiche anlege, dann arbeite ich mit Rhythmus und Wiederholung, das bedeutet, dass sich ein paar Pflanzen wie ein roter Faden durch den ganzen Garten ziehen. Diese Pflanzen „wandern“, und werden immer wieder mit anderen Partnern neu kombiniert. Oft handelt es sich um sogenannte Übergangspflanzen, die an vielen Standorten gut zurechtkommen und auch Übergänge verschiedener Gartenstile gut meistern und harmonisch gestalten. Zu diesen Pflanzen gehören Eibe oder Ilex crenata als Strukturgeber und Stauden wie Anemonen oder auch Astern, von denen es übrigens für jeden Standort tolle Sorten gibt. Die Auswahl ist also gegeben. Greifen Sie zu, es gilt je moderner, desto weniger Sorten und mehr Masse, je natürlicher desto mehr kann mit Sorten gespielt werden. Am Ende zählt jedoch nur, ob es Ihnen gefällt. Seien Sie mutig und probieren Sie aus. Im Notfall pflanzen sie um. So lernen Sie sich und ihren Garten über die Zeit kennen. Viel Spaß!

Om Alexandra Lehne
Gartendesignerin aus Deutschland
Alexandra hat Landschaftsarchitektur in Großbritannien studiert und liebt sinnliche, elegante Gärten, die das ganze Jahr über toll aussehen und interessant sind. Auf ihrem Instagram Profil findet man Tipps und Tricks rund um das Thema Garten und Gartendesign. Sie ist unter anderem bekannt aus verschiedenen Gartenshows auf Sat1 und ZDF, schreibt Ratgeber über Gartendesign und lebt mit ihrer Familie am Starnberger See.
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