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Ziergräser für den Herbst
Einst war Pampasgras die am meisten verwendete Variante von Ziergras in britischen Garten, aber es ist nicht das einfachste Ziergras. Unter den richtigen Wachstumsbedingungen ist es eine kräftige Ziergrasart und die Blätter haben scharfe Kanten. Pampasgras braucht viel Platz und kann manchmal so groß werden, dass es den Garten dominiert. Durch „The New Perennial Movement”, das in den 90er Jahren in Belgien, den Niederlanden und Deutschland entstand, wurde die Gartengestaltung in den letzten Jahrzehnten maßgeblich beeinflusst. Die Bewegung hat die Sichtweise auf Grasarten und deren Verwendung im Garten verändert und hat darüber hinaus viele interessante Sorten und Kulturformen in den Mittelpunkt gerückt.
Ziergräser sorgen für Struktur im Garten und dafür, dass der Garten auch zum Jahresende noch interessant bleibt. Die langgezogenen Blätter und die Samenkapseln bleiben oft den ganzen Winter über stehen. Die meisten Ziergräser sind pflegeleicht und die, die ich in meinem Garten habe, haben sowohl Sommerhitze als auch Wassermangel gut überlebt. Sie sind schön auf ihre eigene Weise, lassen sich gut mit viele andere Pflanzen kombinieren und sind weniger voluminös als Büsche. „The New Perennial Movement“ hob die Verwendung von Gräsern hervor, oft in Kombination mit Stauden von den Prärien in Nordamerika, z.B. Sonnenhut, Sonnenbraut und Purpursonnenhut. Ziergräser sind vielseitig und können leicht in Blumenbeeten mit Hortensien, Georginen und einjährigen Pflanzen zusammengestellt werden. Es ist wichtig die richtigen Grassorten für den jeweiligen Garten zu wählen, da es eine große Auswahl gibt – alles von hohen und prächtigen Gräsern bis zu Bodendeckerpflanzen.
In meinem eigenen Garten habe ich mehrere Calamagrostis x acutiflora „Karl Foerster“ angepflanzt, die mein klarer Favorit sind. Diese Sorte verträgt viel Regen und wassergesättigten Boden im Winter sowie Dürre im Sommer. Sie verträgt auch das Herbst- und Winterwetter sehr gut, ohne zusammenzufallen. Außerdem bildet sie im Frühling schnell neues Grün und pflanzt sich nicht durch Selbstbestäubung fort.
Anemanthele lessoniana ist auch eine gute Wahl. Das ist eine widerstandsfähige Pflanze, die sich für Beete aber auch Töpfe gut eignet. Die Blätter sind schlank und gewölbt und haben eine frische olivgrüne Farbe. Im Herbst wechseln die Blätter die Farbe zu einem wunderschönen Kupferorange. Der einzige Nachteil ist, dass sich die Pflanze durch Selbstbestäubung fortpflanzt. Um dies zu verhindern, müssen die Blumenstängel entfernt werden (das ist relativ einfach), bevor sie die Möglichkeit haben Samen zu bilden.
Diamant-Reitgras blüht erst im September, aber die zerzausten Federn, die einen rosa Schimmer haben, sind die Wartezeit wert. Sie glitzern an Herbstmorgen, wenn sie von Tau bedeckt sind.
Stipa tenuissima (auch als Engelshaar-Federgras bekannt) ist nicht besonders einfach anzubauen, da diese Sorte, um ordentlich gedeihen zu können, einen mageren Boden benötigt und überschüssiges Wasser ablaufen können muss. Meine Beete bestehen aus einem schweren Boden mit Ton, was nicht ideell für diese Pflanzen ist, aber diesen Sommer habe ich einige angepflanzt, die in meinen Frühbeeten überwintert haben. Die Frühbeete bestehen aus altem Kompost und einer großen Menge Sand und Streugut. Ich habe die Pflanzen neben meinen Lavendeln gepflanzt, die ähnlichen Wachstumsverhältnisse mögen, und alle sind gut gewachsen.
Blaues Pfeifengras (Molinia Caerulea) wächst in der Heide nahe meinem Zuhause und ich wollte die Landschaft gern mit den Pflanzen in meinem Vorgarten verbinden. Aus diesem Grund habe ich verschiedene Arten von Pfeifengras z.B. „Moorhexe“, „Poul Petersen“ und „Dauerstrahl“ gepflanzt. Sie haben feine dünne Blütenköpfe, die von August bis Oktober blühen. Diese Sorten können nicht so lange wie andere aufrecht stehen, und am Anfang des Winters tendieren sie zusammenzufallen. Sie kommen mit ein bisschen Schatten und feuchtem Boden zurecht. In meinem nach Norden ausgerichteten Vorgarten gedeihen sie ohne Probleme.

Om Louise Curley
Louise ist eine englische Gartenexpertin, Gartenjournalistin und Autorin des preisgekrönten Buches „The Cut Flower Patch”.
Louise liebt Pflanzen und setzt sich für biologischen Gartenbau und naturnahe Gärten ein.
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