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Dahlien oder Georginen
Egal ob Sie diese Blumen unter dem Namen Dahlie oder Georgine kennen – hier finden Sie eine Anleitung für den Anbau der fantastischen Blumen.
Dahlien gehören zu den schönsten Blumen im Garten und sind überall beliebt. Die Pflanze wird auch Georgine genannt, aber der korrekte lateinische Name ist Dahlie. Man ist sich nicht ganz einig, wer die Dahlien zuerst entdeckt, bzw. wer sie zuerst benannt hat.
Einige sagen, die Dahlie wurde nach dem bekannten Botaniker Anders Dahl benannt. Tatsächlich war es eine Direktorin des Botanischen Gartens in Madrid, die Anders Dahl kannte und ihm eine Pflanze gab, die sie als erste in Europa angebaut hatte, und die sie Dahlie nannte - nach ihrem guten Freund Dahl. Der Name Georgine wurde vom deutsch-russischen Professor Georgi abgeleitet.
Die Pflanze kommt ursprünglich aus Mexiko, Guatemala und Kolumbien, und es gibt ungefähr 20 wilde Sorten in zahlreichen Variationen, Typen und Sorten. Die Dahlien werden in verschiedene Klassen eingeteilt, abhängig von ihrem Aussehen und der Größe der Blüten. Manche Dahlien sind fasst kugelförmig, andere haben Kronblätter wie Anemonen und wieder andere sehen aus wie stachelige Kaktusgewächse.
Die Wurzelknollen sind Speicherorgane, und wurden sowohl als Nahrung als auch in der Naturmedizin verwendet. Noch heute gibt es Naturmedizin, die auf den Dahlien basiert ist.
Erfolg mit Dahlien
Sie können die Knollen ab Mai in ein Beet setzen, aber sie blühen früher, wenn sie vorher in einen Topf im Gewächshaus oder an einen warmen Ort gepflanzt werden. Dahlien vertragen keinen Frost, es darf aber auch nicht zu warm sein.
Die Dahlien können auch in einen Topf wachsen, falls Sie kein Beet zur Verfügung haben.
Erde und Platzierung
Dahlien benötigten eine gute nährstoffreiche Erde, am besten mit Kompost oder Stalldünger. Pflanzen Sie die Knollen an eine sonnige Stelle, denn sie brauchen mindestens 6 Stunden Sonne, um sich optimal zu entwickeln zu können. Außerdem entwickeln die Dahlien in einer sonnigen Ecke auch mehr Blüten.
Auspflanzen
Dahlien können vorgekeimt und ausgepflanzt werden, wenn es keinen Frost mehr gibt. Die Temperatur der Erde muss über 12°C liegen – das ist meist Ende April der Fall. Gibt es trotzdem noch einmal Frost, kann die Erde zum Schutz mit isolierendem Material abgedeckt werden.
Werden Dahlien zu früh ausgepflanzt, wachsen die Pflanzen oft nicht optimal. Dahlien mögen keine kalte Erde.
Das Loch für die Dahlie muss etwas größer sein als die Wurzelknolle. Dann wird die Knolle hineingesetzt, mit den sogenannten Augen nach oben. Dort entstehen später neue Triebe. Dann wird die Knolle mit 5cm Erde bedeckt. Wenn die ersten Triebe sichtbar werden, kann der Rest des Loches mit Erde gefüllt werden. Der Abstand zwischen den Pflanzen muss ungefähr 40 cm betragen.
Dünger und Wasser
Dahlien gediehen wunderbar mit Flüssigdünger. Düngen Sie nach der Keimung und dann jede dritte bis vierte Woche vom Hochsommer bis zum frühen Herbst. Man sollte beim jeweiligen Dünger auf die richtige Dosierung achten, damit man nicht zu viel düngt. Das gilt besonders für Dünger mit Stickstoff. Zu viel Dünger bedeutet oft kleinere oder gar keine Blüten, oder schwächere bzw. faulende Knollen. Die Erde muss erst dann gegossen werden, wenn die Pflanzen sichtbar sind. Zu viel Wasser kann ebenfalls Grund dafür sein, dass die Knollen zu faulen beginnen.
Sonstige Pflege
Welke Blüten sollten abgezwickt werden, damit die Pflanzen neue Knospen treiben können.
Vor dem Winter
Dahlien müssen ausgegraben werden, wenn der erste Nachtfrost kommt. Es ist jedoch von Vorteil die Pflanzen auszugraben, bevor der Frost kommt, weil es sonst schwieriger wird. Je mehr Zeit vergeht, desto mehr verwelken die Blüten, und desto schwieriger wird es die jeweiligen Farben zu erkennen. Deshalb ist es eine gute Idee die Pflanzen mit kleinen Schilden zu beschriften, um den Überblick zu behalten.
Die Pflanzen werden ausgegraben, dann auf 10cm zurückgeschnitten und in einem Kasten aufbewahrt. Auf diese Weise kann man den Überblick behalten, welche Pflanzen, welche Farben haben. Macht man es andersherum – erst beschneiden und dann ausgraben - kann es chaotisch werden.
Aufbewahrung
Die Pflanzen sollten frostsicher und kühl aufbewahrt werden. Wenn Sie draußen keine Möglichkeit haben, die Dahlien frostfrei aufzubewahren, können sie auch im kühlsten Raum im Haus überwintern. Dahlien sollten lieber etwas zu warm aufbewahrt werden, als dass es Risiko auf Frost gibt. Sie können ohne Problem im Dunkeln stehen, sodass die Knollen auch in Isolationsmaterial eingepackt werden können. Dabei ist es jedoch wichtig, dass weiterhin Luft an die Knollen kommt, und sie hin und wieder überprüft werden. Falls die Knollen schrumpfen, können sie ein bisschen gegossen werden. Eventuelles Gießen ist ungefähr im Januar oder Februar dran. Manche bewahren die Pflanzen in Kästen mit ein bisschen trockenem Torfmull auf, weil es bis zu einem gewissen Grad vor dem Austrocknen schützt.
In Töpfen pflanzen
Möchte man die Dahlien in Töpfe pflanzen, sollte man etwas kleinere Sorten wählen, da die hohen leicht umkippen können. Sorten bis zu 1m sind aber in Ordnung. Die Dahlien sollten in einen großen Topf gepflanzt und oft gegossen werden, zwischendurch sollte die Erde aber ruhig leicht austrocknen.
Saatgut
Haben Sie bereits Dahlien im Garten oder kennen Sie jemanden, der Dahlien im Garten hat? Dann ist es möglich Samen zu entnehmen und eigene Dahlien heranzuziehen. Die Samen werden von der Blühte entnommen. Es ist wichtig die Blüte erst abzwicken, wenn die Samen reif sind. Die Samen entwickeln sich anders als die Pflanze, sodass die Dahlien, die aus den Samen entstehen andere Farben haben können. Möchte man identische Pflanzen, muss man die Knolle der Pflanze teilen oder Samen kaufen.
Die Samen können ab Mitte März in Kästen gesät und mit 1 cm Erde zugedeckt werden. Sie keimen schnell und müssen sonnig stehen. Ab Ende April sollten die Pflanzen Dünger bekommen. Hat man Platz im Gewächshaus, können die kleinen Pflänzchen dort stehen, doch es ist wichtig, dass sie keinen Frost abbekommen. Zwischendurch können die Dahlien in größere Töpfe umgepflanzt werden. Ab 1. Juni können sie nach draußen.
Teilung der Knolle
Die Knollen können im Frühling oder im Herbst geteilt werden. Im Frühling ist es am einfachsten, weil die kleinen schwarzen Triebe gut sichtbar sind. Jede Knolle einer Pflanze braucht einen Körper mit einem Hals und einem Stück der Krone. Die Knolle kann die ersten Jahre nicht geteilt werden, sondern erst wenn die Wurzel groß geworden ist. Es ist auch möglich Stecklinge zu entnehmen. Das muss so früh wie möglich passieren, nämlich im Februar, wenn die Knolle einen 10cm langen Trieb entwickelt hat. Dieser wird dann ganz nah an der Knolle abgeschnitten werden.
Schädlinge und Krankheiten
- Schnecken sind die schlimmsten Feinde der Dahlien. Manchmal hilft es, die unteren Blätter zu entfernen, denn der Stamm ist bitter und das mögen die Schnecken nicht. Außerdem kann es helfen Schafwolle um den Stamm zu legen, um die Schnecken wegzuhalten.
- Ohrenkneifer mögen die Dahlienblüten ebenfalls. Ohrenkneifer wird man los, indem man feuchte Wellpappe auf den Boden legt. Die Ohrenkneifer krabbeln dort hinein, und dann kann die Wellpappe entsorgt werden.
- Kleine Insekten und Blattläuse können am Anfang der Saison ebenfalls ein Problem sein. Hier kann man ein Mittel gegen Blattläuse verwenden.
- Mosaikvirus ist ein Virus, der die Blätter verfärbt oder durch den sich die Blätter kräuseln. Mosaikvirus ist leider unheilbar.
- Mehltau kann entstehen, wenn die Pflanzen nicht genug Luft um sich haben.
- Rhizobium radiobacter oder „Leafy Gall“ ist eine Bakterie, die kleine Triebe über der Erde produziert, die Blumenkohl ähneln. Befallene Pflanzen sollte ganz zurückgeschnitten werden, damit sie keine anderen Pflanzen anstecken.
Die verschiedenen Dahlien
1964 wurden die Dahlien von der britischen RHS (Royal Horticultural Society) nach der Form der Blüten in verschiedene Klassen eingeteilt. In allen Klassen gibt es farbenprächtige Dahlien. Hier sind 10 Beispiele der insgesamt 15 Klassen:
- Einfache Dahlien: Die Blüte hat 8 Kronblätter, so wie die ursprünglichen Sorten. Die Mitte ist flach, rund und oft gelb. Die Pflanzen werden etwa 1m groß.
- Anemonendahlien: Die Blüten ähneln Anemonen. Die Pflanzen werden etwa 75 cm groß.
- Halskrausdahlien: Die Blüte hat 8 Kronblätter am Rand, so wie die ursprünglichen Sorten. Die kleine Mitte ist hervorgehoben und mit kurzen Kronblättern, wie ein Kragen, eingerahmt. Die Blumen werden etwa 1m hoch.
- Seerosendahlien: Eine kleinere Gruppe. Die Blüte besteht aus mehreren Reihen von Kronblättern, die versetzt platziert sind und der Blüte Fülle verleihen. Die Blüten ähneln den, der Halskrausendahlien.
- Dekorative Dahlien: Die Blüten sind dicht gefüllt. Die Sorten sind entweder einfarbig oder zweifarbig und sind in vielen verschiedenen Farben zu finden.
- Balldahlien: Die Blüten sind ein bisschen dichter gefüllt als die Dekorativen Dahlien, und die Blütenblätter sind an der Spitze abgerundet. Die Blüten können 10-15 cm groß werden.
- Pompondahlien: Die Blumen sind fest, gefüllt und rund wie einen Pompon. Sie können einfarbig oder zweifarbig sein.
- Kaktusdahlien: Große Blüten mit langen, spitzen Kronblättern. Die meisten Sorten sind einfarbig. Sie können bis zu 1,5 Meter groß werden.
- Semi-Kaktusdahlien: Ähneln den Kaktus-Dahlien, haben aber breitere und offenere Blütenblätter.
- Diverse Dahlien: Verschiedene Sorten, die den anderen Klassen nicht zugeordnet werden können.

Om Lars Lund
Dänischer Gartenexperte & Gartenjournalist
Lars beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Gärten und Gewächshäusern. Lars hat diverse Bücher über Gewächshäuser veröffentlicht und an einer Reihe von Gartensendungen des dänischen Fernsehsenders „TV2 Fyn” teilgenommen. Lars ist ein wandelndes Gartenlexikon und kann jegliche Fragen zum Gartenbau beantworten - sowohl in Bezug auf grundlegende als auch kompliziertere Projekte.
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