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Viktoria Heyn

14 Apr 2023 08:59

Das Gewächshaus im Frühling

Es kribbelt schon seit Wochen in den Fingern, endlich wieder in der Erde wühlen, die ersten Samen und Pflanzen in die Erde setzen.

In den letzten Wochen habe ich mich schon auf die kommende Gartensaison vorbereitet. Auf der Fensterbank im Haus warten die ersten Keimlinge und Pflanzen. Im Februar habe ich bereits Paprika und Chili ausgesät. Die Tomaten wurden dann im März ausgesät und nach ca. 3 Wochen pikiert.

 

Das Saatgut

Für die Aussaat nutze ich samenfestes Saatgut, welches bedeutet, dass die Pflanzensamen geerntet werden können und bei der nächsten Aussaat den gleichen Ertrag erzielen. Hybridsorten hingegen, welche man am Zusatz F1 im Sortennamen erkennt, werden so gezüchtet, dass sie immun gegen bestimmte Krankheiten sind und nicht von Schädlingen angefressen werden. Diese Sorten können nicht problemlos weitervermehrt werden, denn in der nächsten Generation verlieren sie die gezielt herangezüchteten Eigenschaften. Das Saatgut welches ich für die Anzucht von den Tomaten, Chili und Paprika verwende, habe ich im letzten Jahr selbst abgenommen bzw. mit Freunden getauscht.

 

Salat und Spinat

Im April sind die Tage wieder länger und die Temperaturen steigen an, jedoch gibt es auch noch Frost in der Nacht. Zurzeit wächst im Gewächshaus Salat und Spinat, den ich im Herbst ausgesät habe. Im März habe ich auch Radieschen ausgesät.

 

Die Reinigung des Gewächshauses

Nach der Ernte wird das Gewächshaus gereinigt und für die Pflanzung vorbereitet, wenn dieser Arbeitsschritt noch nicht im Herbst erledigt wurde. Bakterien, Moos und Pilzsporen aus dem Vorjahr können ihre Spuren hinterlassen haben. Das gründliche Putzen sorgt somit nicht nur für saubere Scheiben, sondern auch dafür, dass mögliche Krankheitserreger vom Vorjahr nicht auf die neuen Pflanzen übergreifen, wie z.B. Braunfäule. Die Scheiben können mit einem Hochdruckreiniger oder per Handarbeit mit einem Glasreiniger geputzt werden. Die Erde sollte oberhalb ausgetauscht werden, um die Übertragung von möglichen Krankheitserregern zu verringern.

 

Beete vorbereiten und gut in die neue Saison starten

Bevor das Sommergemüse gepflanzt wird, werden im April bereits die Beete vorbereitet. Der Boden wird aufgelockert, Beikraut entfernt und mit ordentlich Kompost angereichert, damit die Pflanzen direkt mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt sind.

Nach der Vorbereitung können die Beete schon für schnelles Gemüse wie Kohlrabi, Salate und Radieschen genutzt werden. Der Wetterbericht sollte bei der Pflanzung immer im Auge behalten werden. Gurken, Paprika und Tomaten sind sehr kälteempfindlich und sollten erst Ende April ins Gewächshaus gepflanzt werden bzw. notfalls in Frostnächten noch mit einem Vlies geschützt werden.

Im Gewächshaus wird nun regelmäßig gegossen und es muss auch regelmäßig gelüftet werden. Mit Hilfe der automatischen Fensteröffner von Juliana, kann man sich die Arbeit sparen. Die Fenster öffnen sich bei warmen Temperaturen automatisch und sorgen für einen regelmäßigen Luftaustausch. An kälteren Tagen sollten die Pflanzen nicht übermäßig gegossen werden, um sie vor Frostschäden zu schützen.

Bei der Pflanzung unbedingt auf den richtigen Abstand achten. Denn wenn sie zu eng stehen, sind sie anfälliger für Pilzkrankheiten. Im letzten Jahr habe ich die Chili- und Paprikapflanzen im Gewächshaus zu eng gepflanzt und aus dieser Erfahrung gelernt. Der Pflanzabstand zwischen Paprika und Chili sollte mindestens 40cm betragen, bei Tomaten mindestens 50cm und bei Gurken mindestens 60cm.

 

DIY-Tipp zum Düngen

Zum Ende des Monats kann bereits eigener Dünger hergestellt werden. Für Gemüsepflanzen eignet sich Brennnesseljauche, welche aus den ersten Trieben angesetzt werden kann.

Dafür benötigt ihr ein großes Gefäß, zerkleinerte Brennnesseltriebe (vor der Blüte ernten), Wasser und etwas Gesteinsmehl.

Die Jauche sollte nun ca. 2 Wochen an einem sonnigen Platz stehen, anschließend ist sie einsatzbereit und die Pflanzen können alle zwei Wochen gedüngt werden. Zur Anwendung muss die Jauche mit Wasser verdünnt werden, dabei sollte das Mischverhältnis 1:10 eingehalten werden.

Om Viktoria Heyn

Viktoria Heyn ist Erzieherin, Sozialarbeiterin und Autorin und unterhält den erfolgreichen Instagram „naturlandkind“. Sie ist im Wendland auf einem Bauernhof aufgewachsen und hat schon früh das Gärtnern von ihrer Familie gelernt.

Seit ein paar Jahren bewirtschaftet sie gemeinsam mit ihrer Familie den über 50 Jahre alten Garten auf dem Hof und versucht sich über die Sommermonate hinaus selbst aus dem Garten zu versorgen. Auf ihrem Instagram Account nimmt sie ihre Follower*innen regelmäßig mit in den Garten und gibt Tipps zur Anzucht, Aussaat und Pflege der Pflanzen. Dabei schöpft sie aus dem weitergetragenen Wissen der vorherigen Familien-Generationen.

Viktoria ist Gewächshaus-Anfängerin und gibt Tipps, was man anfangs beachten sollte.

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