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Ein Kompost auf dem Balkon? Ist eine sehr gute Idee!
Denn das Kompostieren bringt eine Menge Vorteile mit sich, die es zu nutzen gilt: Die Gemüsereste, Blätter und Wurzeln, die in einem Garten anfallen, können zusammen mit organischen Küchenabfällen effektiv recycelt werden. Dadurch wird nicht nur weniger Müll, sondern auch neue Erde produziert. Ich spare mir dadurch regelmäßig den Gang zur Biotonne hinten im Hof und den Kauf neuer Erde, mit der ich die Beete wieder auffüllen kann. Kompostieren ist nicht nur praktisch, sondern auch unkompliziert: Deckel auf, Abfälle rein, Deckel zu, abwarten, fertig!
Zudem ist Komposterde ein hervorragender natürlicher Dünger. Sie ist reich an wichtigen Nährstoffen wie Stickstoff, Phosphor und Kalium sowie Mikronährstoffen, die für das Pflanzenwachstum und die Pflanzengesundheit unverzichtbar sind. Statt Dünger kaufen zu müssen, können sowohl die Kompostflüssigkeit als auch der Kompost selbst zur Nährstoffversorgung genutzt werden. Außerdem verbessert der Eintrag von Kompost die Bodenstruktur und erhöht die Fähigkeit, Wasser zu speichern. Dadurch trocknet der Boden auf dem Balkon langsamer aus, was besonders in Trockenperioden oder für die Urlaubszeit praktisch ist.
Abgesehen davon lehrt die Kompostierung die Kreisläufe der Natur und damit auch die Bedeutung von Abfallreduzierung. Durch die Beobachtung des Prozesses entsteht ein tieferes Verständnis für die Mensch-Umwelt-Beziehung. Wer einmal sieht, wie lange es braucht, bis Pflanzen sich zersetzen, der begreift auch schnell, dass Plastik & Co. absolut nichts in der Natur verloren haben.
Kompost vs. Bokashi vs. Wurmkiste
Kompostierung gut und schön, aber warum ein Kompost - und keine Wurmkiste oder ein Bokashi?
Alle drei sind unterschiedliche Formen der Kompostierung. Sie unterscheiden sich in ihrer Zersetzungsgeschwindigkeit, im Fassungsvermögen, im Anschaffungspreis und in der Pflege.
Ein Kompost fasst organische Materialien, die über die Zeit abgebaut werden. Meist dauert es ein paar Monate, bis die Gemüsereste zu frischem Kompost geworden sind. Dann entstehen ein nährstoffreicher Kompost und eine Kompostflüssigkeit, die zum Düngen genutzt werden kann. Ein Kompost ist preisgünstig in der Anschaffung und kann teilweise sogar aus gebrauchten Kübeln gebaut werden. Allerdings braucht er relativ viel Platz auf einem Balkon.
In einem Bokashi-Eimer werden organischen Küchenabfällen mit effektiven Mikroorganismen gemischt. Sie fermentieren anschließend innerhalb von zwei Wochen in einem luftdichten Behälter und können im Anschluss zum Düngen genutzt werden kann. Ein Bokashi-Starterset kosten ca. 80-100€ und braucht so viel Platz wie ein kleiner Mülleimer.
Eine Wurmkiste ist eine spezielle Box, die Kompostwürmer beherbergt, um organische Abfälle wie Gemüsereste zu zersetzen und nach wenigen Wochen sogenannten Wurmhumus zu erzeugen. Die Dünger-Flüssigkeit, die entsteht, wird Wurmtee genannt. Die Wurmkiste kann als Sitzbank genutzt werden. Die Würmer müssen regelmäßig gefüttert werden.
Da mein Balkon relativ groß ist, findet hier auch ein kleiner Kompost Platz. Ich habe mich aus Platz- und Kostengründen für den Kompost entschieden. Zudem hatte ich alles für ein Kompost-DIY bereits zuhause, weshalb ich mir kurzerhand diese Recyclingstation gebaut habe. Da relativ viele Pflanzenabfälle anfallen im Laufe des Jahres, reicht die Kapazität des Komposts allein nicht aus. Befülle ich den Kompost im Herbst mit einigen der abgeernteten Pflanzen, kann ich den entstandenen Kompost im Frühjahr nutzen, um die abgesackten Beete aufzufüllen.
Kompost-DIY für den Balkon
- Großer Kübel aus Plastik
- Schraubenzieher
- Pflanzschale, auf die der Kübel gestellt werden kann
- Untersetzer, der den Kübel als Deckel abschließt
So geht's:
- Bohre mit dem Schraubenzieher Löcher in den Boden des großen Kübels. Versehe den Kübel zudem mit einigen Luftlöchern, indem du ca. 20 kleine Löcher verteilt über das untere Drittel des Kübel piekst.
- Achte darauf, dass die Pflanzschale keine Löcher hat, damit sie die Kompostflüssigkeit auffangen kann. Stelle den Kübel anschließend auf die Schale. Stelle sicher, dass der Kompost nicht umfallen kann.
- Befülle den Kompost mit etwas Erde und anschließend mit Laub, klein geschnittenen Gemüseresten und gieße ihn etwas an.
- Schließe den Kompost mit dem Deckel, indem du den Untersetzer oben auf den Kübel legst.
Was gehört in einen Kompost?
In einen Kompost gehören vor allem organische Abfälle, die biologisch abbaubar sind und sich leicht zersetzen lassen. Sie liefern die nötigen Nährstoffe und Mikroorganismen für den Kompostierungsprozess. Obst- und Gemüsereste, abgekühlter Kaffeesatz, abgekühlter Teebeutel (ohne Metallklammer), zerkleinerte Eierschalen, Nussschalen, Blätter, Beikräuter und Pflanzenreste können in den Kompost gegeben werden. Zitrusfrüchte sollten nur in Maßen im Kompost entsorgt werden – sie brauchen lange, bis sie sich zersetzen und senken den pH-Wert der Erde.
Fleisch, Fisch und Milchprodukte, gekochte Lebensmittel und kranke Pflanzenteile hingegen können für die Verbreitung von Krankheiten sorgen und gehören nicht auf einen Kompost!

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