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Lars Lund

09 Feb 2023 11:29

Februar im Gewächshaus

Die ersten Frühlingsblumen zeigen sich und wir können im Gewächshaus loslegen.

Obwohl der Februar einer der kältesten Monate des Jahres ist, steht die Sonne jetzt höher am Himmel. Das bedeutet, dass die Erde im Gewächshaus zusätzliche Wärme abbekommt. Gleichzeitig macht die Sonne deutlich, dass das Gewächshaus eine Reinigung gebrauchen könnte. An einem bewölkten Tag ohne Frost, beginne ich deshalb mit der Gewächshausreinigung. Auf diese Weise vermeide ich unschöne Streifen an den Fenstern. Außerdem reinige ich alle Ecken und Winkel des Gewächshauses von Pilzen und beseitige alle Schädlinge und ihre Nachkommen.

Das Gewächshaus reinigen

Das Gewächshaus ausräumen

Der Februar ist ein guter Monat für die Reinigung des Gewächshauses. Zuerst räume ich alle Möbel und loses Inventar aus dem Gewächshaus. Danach reinige ich das Gewächshausglas von Innen. Hierfür verwende ich erst einen Gartenschlauch oder eine Sprühflasche mit „Bio-Clean“ von Juliana. Das ist Gewächshausreiniger, der natürlich abgebaut wird und den richtigen pH-Wert hat, um Pilze zu entfernen. Damit sprühe ich in alle Ecken, Winkel und Profile, und dann warte eine halbe Stunde - genug Zeit für eine Tasse Kaffee. Danach schrubbe ich alles mit einer Bürste und spüle zuletzt den Schmutz mit einem Gartenschlauch weg. Dabei spüle ich das Gewächshaus sowohl von innen als auch von außen ab, um sicher zu gehen, dass alles sauber ist und kein Reinigungsmittel und keine Schmutzreste übrig sind.  Alternativ kann auch ein Hochdruckreiniger verwendet werden – dabei hat der Schmutz nicht die geringste Chance.

 

Der Boden

Im größten Teil meines Gewächshauses habe ich einen Fußboden aus Backstein. Backstein nimmt Feuchtigkeit auf, und deswegen gibt es an manche Stellen grüne Verfärbungen. Um den Boden zu reinigen, verwende ich eine spezielle Bürste, die ich an einem Hochdruckreiniger befestige. Alternativ können auch ein Schrubber und etwas Chlor oder Bio-Clean verwendet werden. Wenn ich in Strandstimmung bin, verteile ich nach der Reinigung Sand im Gewächshaus. Der kann einfach weggefegt werden, wenn er nicht mehr schön aussieht.

Die Dachrinnen nicht vergessen

Obwohl die Dachrinne meines Gewächshauses über eine Abdeckung verfügen, gelangen immer wieder Blätter hinein oder Moos beginnt zu wachsen. Wenn die Dachrinne verstopft wird, habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich das Wasser stattdessen einen anderen Weg sucht und deshalb leicht in mein Gewächshaus eindringt. Zur Reinigung der Dachrinnen nehme ich die Abdeckung ab. In diesem Video können Sie die Reinigung genau mitverfolgen.

 

Frische Erde ist wie frische Bettwäsche

Die Erde in meinem Gewächshaus muss ebenfalls geprüft werden. Ich baue meine Pflanzen in festangelegten Beeten und Säcken mit Pflanzenerde an. Die Säcke mit Pflanzenerde aus der vergangenen Saison habe ich bereits im November für den Gemüsegarten und die Beete verwendet. In den Beeten im Gewächshaus tausche ich einen Teil der Erde aus. Früher habe ich die Erde viel häufiger ausgetauscht, aber das ist gar nicht notwendig. Es reicht die obersten 10cm auszutauschen. Dafür verwende ich Kompost. Für mich macht es am meisten Sinn die Erde zu verwenden, die ich selbst herstelle. Obwohl ich nur einen Teil der Erde austausche, versuche ich mich an den Fruchtwechsel zu halten. Jedes fünfte Jahr tausche ich jedoch einen größeren Teil der Erde in den Beeten aus. Diese Erde wird dann für den Gemüsegarten verwendet, und die alte Erde des Gemüsegartens, die über die Jahre hinweg ebenfalls regelmäßig mit Kompost vermischt wurde, wird dann für die Beete im Gewächshaus verwendet.

Die erste Aussaat

Der Frühling steht vor der Tür und das bedeutet auch, es ist Zeit für die erste Aussaat. Im Herbst habe ich Zwiebeln in Töpfe gepflanzt, und die ersten Schneeglöckchen und Frühlingsblumen blühen schon. Später kommen die Narzissen und Tulpen. Ansonsten säe ich jetzt Ackerbohnen, Kohl und Feldsalat. In der Regel säe ich auch ein bisschen Spinat. Spinat wächst nicht so schnell, aber auch die Sprossen schmecken lecker, wenn man nicht so lange warten kann. Ich habe auch einen Rhabarber aus dem Garten in einen Topf gepflanzt.

 

Zeit für Kartoffeln

Zurzeit ist die Fensterbank voller keimenden Kartoffeln und Chilipflanzen, die ich früh gesät habe.

Die Kartoffeln werden ab Ende Februar in einem Eimer im Gewächshaus gelagert, und falls es Frost gibt, decke ich sie ab, oder stelle den Eimer sogar nach drinnen, wenn die Wettervorhersage längeren Frost ankündigt und ich die Zeit und Energie habe.

Draußen, an einer nach Süden ausgerichteten Mauer, habe ich Feigen, aber falls Sie Aprikosen, Nektarinen oder Pfirsiche im Gewächshaus haben, blühen diese bei milden Temperaturen vielleicht schon bald. Wenn es im Gewächshaus keine Bienen gibt, müssen Sie selbst Biene spielen und einen feinen Pinsel leicht in der offenen Blüte drehen, damit der Blütenstaub vom Staubblatt auf den Staubfänger übertragen wird.

 

Wärmebeet

Außerhalb des Gewächshauses bereite ich ein Wärmebeet vor und auch ein Frühbeet kann jetzt vorbereitet werden, um schon früh Pflanzen zu säen. Das Wärmebeet besteht aus Mist und Erde, und produzierte eine fantastische Wärme von unten, sodass Gemüsepflanzen wunderbar wachsen. Deshalb können zum Beispiel Kartoffeln hier schon früh in die Erde kommen. Um ein Wärmebeet anzulegen, gräbt man ungefähr einen halben Meter Erde weg und füllt das Loch mit 25 cm Mist, 5 cm Erde, 10 cm Mist und 10 cm Erde. Der Mist gibt Wärme ab und später auch Nahrung für die Pflanzen.

In diesem Artikel können Sie mehr zu Frühbeeten und Wärmebeeten lesen. 

 

Töpfe reinigen

Draußen stehen die viele Töpfe, die ich im Laufe der Saison verwendet habe. Im Laufe der Saison schaffe ich es nie, sie zu reinigen, und deswegen reinige ich sie jetzt. Die Tontöpfe haben an der Außenseite ein bisschen Patina und die darf da ruhig bleiben, aber die Innenseite reinige ich gründlich. Ich habe einen Tisch mit einem Waschbecken direkt neben dem Gewächshaus, aber ich habe das Wasser nach dem Winter noch nicht wieder angeschlossen. Aus diesem Grund nehme ich einen Eimer mit warmem Wasser von drinnen, um die Töpfe zu reinigen.

 

Das Gewächshaus genießen

Nach getaner Arbeit kann ich mich mit einer Tasse Tee vor meinen Kaminofen setzten und mein Gewächshaus genießen. Der Duft von frischer Erde und einem sauberen Gewächshaus ist einfach herrlich und ich genieße den Ausblick in meinen Garten, jetzt wo die Scheiben wieder sauber sind. Es dauert zum Glück nicht mehr lange bis es überall wächst und sprießt.

Om Lars Lund

Dänischer Gartenexperte & Gartenjournalist

Lars beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Gärten und Gewächshäusern. Lars hat diverse Bücher über Gewächshäuser veröffentlicht und an einer Reihe von Gartensendungen des dänischen Fernsehsenders „TV2 Fyn” teilgenommen. Lars ist ein wandelndes Gartenlexikon und kann jegliche Fragen zum Gartenbau beantworten - sowohl in Bezug auf grundlegende als auch kompliziertere Projekte.

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