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Auberginen anbauen – der blaue Rubin des Gewächshauses
Der blaue Rubin des Gewächshauses
So bauen Sie erfolgreich Auberginen im Gewächshaus an.
Vom Samen bis zur reifen Aubergine dauert es ungefähr 80 Tage. Die Aubergine ist eine wichtige Zutat sowohl in griechischem Moussaka als auch in französischem Ratatouille. Biologisch gesehen ist die Aubergine eigentlich eine Beere und leider wird sie nicht so häufig angebaut wie die beliebten Gurken und Tomaten, dabei sind Auberginen sehr lecker und gesund. Außerdem sind die Pflanzen genau so pflegeleicht wie Gurken und Tomaten. Sie benötigten lediglich etwas mehr Wärme und sollten deswegen unbedingt im Gewächshaus und nicht im Freien angebaut werden.
Nachtschattengewächse
Die Aubergine gehört ebenso wie die Kartoffel zu den Nachtschattengewächsen. Das bedeutet, dass ein Teil der Pflanze giftig ist. Grüne Kartoffeln und rohe Auberginen enthalten Giftstoffe. Das gilt auch für die Blätter und die Blüte. Aus diesem Grund ist es wichtig Auberginen vor dem Verzehr zu kochen, anzubraten oder zu backen.
Der Anbau in Töpfen
Auberginen können in Säcken mit Pflanzenerde oder in Beeten im Gewächshaus wachsen, doch die Pflanze ist auch sehr gut für Töpfe eignet. Die Erde in Töpfen wird schneller von der Sonne aufgewärmt, und weil die Aubergine wie Chili mehrjährig ist, können die Pflanzen im Topf im Winter ganz einfach nach drinnen gestellt werden, damit Sie im nächsten Jahr nicht von vorne anfangen müssen.
Beginnen Sie Ende Februar
Schon jetzt gibt es Auberginen-Samen es kaufen. Es gibt unterschiedliche Sorten. Einige werden sehr groß (das gilt sowohl für die Pflanze als auch die Frucht) und andere werden kleiner. Sorten mit kleineren Auberginen sind besonders beliebt, da diese Sorten oft viele Früchte produzieren.
Säen Sie die Auberginen in kleine Töpfe, dabei sollten die Samen nur 1cm tief in die Erde. Verwenden Sie am besten Anzuchterde und stellen Sie die Töpfe an einen warmen Ort. Die Samen brauchen mindestens 21 Grad und am besten 25 Grad, um zu keimen.
Nach ungefähr 14 Tage keimen die Samen und sollten in der vollen Sonne platziert werden. Die Pflanzen sollten umgetopft werden, wenn sie ungefähr 10 cm hoch sind. Wenn die Wurzeln einen 12 cm großen Topf ausfüllen, braucht die Pflanze einen größeren Topf.
Langsame Umgewöhnung
Auberginen sollten ebenso wie Chili- und Gurkenpflanzen nicht zu früh in das Gewächshaus. Die Temperatur im Gewächshaus sollte sowohl nachts als auch tagsüber mindestens 15 Grad betragen. Das ist ungefähr ab dem 1. Juni der Fall, vielleicht sogar schon ab Mitte Mai. Die Pflanzen sollten abgehärtet werden, sodass sie sich langsam an die kühlere Umgebung gewöhnen können. Das geht ganz einfach, indem die Pflanzen in der ersten Woche tagsüber im Gewächshaus stehen und abends wieder nach drinnen kommen. Besonders nachts ist es wichtig darauf zu achten, dass die Temperaturen nicht unter 15 Grad fallen. In solchen Fällen sollten die Töpfe mit Pflanzenvlies eingepackt werden. Auberginen brauchen viel Sonne und sollten daher im Gewächshaus nicht im Schatten stehen. Wenn die Früchte beginnen zu wachsen, kann es notwendig sein die Pflanze auf Grund des Gewichts mit Rankhilfen zu unterstützen.
Bewässerung und Pflege
Ebenso wie Tomaten sollten Auberginen am besten mit temperiertem Wasser gegossen werden, das mit Dünger angereichert ist. Knipsen Sie die ersten Blüten ab, damit die Pflanze weiter wächst und mehr Früchte produziert. Mit einem Pinsel kann bei der Bestäubung nachgeholfen werden.
Ernte
Die Auberginen können geerntet, wenn sie sich fest anfühlen und eine blanke Oberfläche haben. Das ist in der Regel Ende Juli oder Anfang August der Fall. Überreife Auberginen werden weich und bekommen viele Kerne. Denken Sie daran die Auberginen vor dem Verzehr zu kochen, zu grillen, zu backen oder in der Pfanne anzubraten, ansonsten können Sie Bauchweh bekommen. Schmecken die Auberginen bitter, können sie geschält werden, doch so werden auch gesunde Inhaltsstoffe entfernt. Daher ist es besser die Auberginen in Scheiben zu schneiden und in Salz eine halbe Stunde ziehen zu lassen.
Auberginen und Schädlinge
Auberginen bekommen leicht Läuse. Aus diesem Grund ist es ein Vorteil die Pflanzen in Töpfen anzubauen, weil sie so einfach aus dem Gewächshaus entfernt und gereinigt werden können. Spinnmilben sind ehr selten, doch Schnecken können ebenfalls ein Problem darstellen.
Verschiedene Sorten
Der lateinische Name der Aubergine ist Solanum melongena und nicht alle Sorten sind lila oder ähneln einem Rubin. Manche Auberginen sind auch grün, weiß oder gestreift.
- „Ping Tung Long“ ist eine asiatische Variante mit klassischen, länglichen Früchten.
- „Mini Striped Toga“ ist eine kleinere Sorte und die Pflanze wird ungefähr 50 cm hoch. Die Sorte bekommt orange/grüne Streifen und reift im August.
- „Rotonda bianca sfumata di rosa“ hat ein zartes, violettes Muster, das sichtbar wird, wenn man die Aubergine in Scheiben schneidet.
- „Bianca al Uovo“ ähnelt einem gekochten Ei. Diese Sorte hat lilafarbene Blüten und produziert sehr viele Früchte.
- „Black Beauty“ ist eine Bio-Sorte mit birnenförmigen, dunkellila Auberginen. Diese Sorte gehört zu den größeren Sorten mit Früchten, die bis zu 10-15 cm groß werden.
- „White“ ist eine tropfenförmige, weiße Aubergine mit mildem Geschmack.
- „Orient Express“ ist eine dekorative Sorte, die viele längliche Früchte produziert.
- „Fengyuan Purple“ ähnelt bläulichen Bohnen. Diese Sorte ist besonders pflegeleicht.

Om Lars Lund
Dänischer Gartenexperte & Gartenjournalist
Lars beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Gärten und Gewächshäusern. Lars hat diverse Bücher über Gewächshäuser veröffentlicht und an einer Reihe von Gartensendungen des dänischen Fernsehsenders „TV2 Fyn” teilgenommen. Lars ist ein wandelndes Gartenlexikon und kann jegliche Fragen zum Gartenbau beantworten - sowohl in Bezug auf grundlegende als auch kompliziertere Projekte.
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