Blog
Selbstbewässernde Pflanzkästen für das Gewächshaus selberbauen
Bauen Sie in diesem Frühjahr Ihre eigenen Pflanzkästen mit Selbstbewässerung, auch Kapillarbewässerung genannt. Diese können für die Aussaat von Samen oder für verschiedene Pflanzen genutzt werden. Die Pflanzkästen sind eine gute Lösung, wenn Sie in Ihrem Gewächshaus nicht direkt in Erde pflanzen können, oder einfach weniger gießen wollen.
In diesem Artikel erklären wir, wie Sie selbstbewässernde Pflanzkasten aus wiederverwertbaren Materialien bauen können. TagTomat hat mit fünf Pflanzkästen auf dem Dach eines Schuppens angefangen, wie Sie auf dem Bild sehen können. Mads, der Gründer von TagTomat, hat die Herstellung der Pflanzkästen von seinen Eltern gelernt, und Mads’ Vater von seinem Vater.
Vorgehensweise: So bauen Sie Ihren eigenen Pflanzkasten mit Selbstbewässerung
Der Pflanzkasten besteht aus einem Mörtelkasten und einem Selbstbewässerungssystem aus wiederverwertbaren Materialien, die, anstatt im Abfall zu landen, ein neues Leben bekommen und dazu beitragen können im oder außerhalb des Gewächshauses grüne Anbauerlebnisse zu schaffen. Obwohl es fertige Pflanzkästen mit Kapillarbewässerung aus Styropor auch im Baumarkt oder Gartencenter zu kaufen gibt, macht es Spaß eigene zu bauen, und oft halten diese auch länger.
Folgende Materialien werden benötigt:
- Eine Kunststoffwanne. Wir verwenden meistens einen 65 Liter Mörtelkasten.
- Ein Stück zugeschnittenes Pflanzvlies, auf dem Erde verteilt werden kann.
- Zwei 1½ Liter Flaschen.
- Ein großer Styroporkasten oder 1½ kleine Kästen.
- Ein Cuttermesser.
- Eine Bohrmaschine und einen Akku-Schrauber, um Löcher für den Überlauf zu bohren. Ansonsten kann auch das Cuttermesser verwendet werden.
- Die gewünschten Pflanzen und/oder Samen.
- Einen 40-50 Liter Sack mit Pflanzenerde oder anderer nährstoffreicher Erde.
Das Prinzip dieser Anleitung kann auch auf andere Behälter übertragen werden, falls Sie Mörtelkästen, die häufig aus recyceltem Kunststoff hergestellt werden, lieber vermeiden möchten. Recycelter Kunststoff ist nicht unbedingt für Lebensmittel zugelassen und kann PFAS enthalten.
Die Styroporkästen sind häufig im lokalen Supermarkt zu finden und es können ganz einfach ein paar 1½ Liter Flaschen wiederverwendet werden, die man bereits zuhause hat. Vielleicht haben Sie sogar einen Mörtelkasten, den Sie nicht mehr nutzen, und der jetzt als Pflanzkasten verwendet werden kann.
So geht’s:
- Die Styroporkästen werden im Mörtelkasten platziert, zwei Löcher für die Flaschen hineingeschnitten und die Höhe der Flaschen angepasst.
- In den Boden der Flaschen werden drei A-förmige Schlitze geschnitten und zur Mitte gefaltet. Dann werden die Flaschen mit Erde befüllt.
- An der Oberkante der Styroporkästen werden ein paar Löcher gebohrt oder geschnitten, damit überschüssiges Wasser ablaufen kann.
- Der Pflanzenvlies wird auf das Styropor gelegt und dort, wo die Flaschen platziert sind, zwei Löcher hineingeschnitten. Dann wird der Kasten mit Erde aufgefüllt. Es ist auch möglich einen Sack mit Pflanzerde direkt auf das Styropor zu legen und unten, wo die Flaschen platziert sind, Löcher in den Boden des Sacks zu schneiden, sowie oben wo die Pflanzen reingepflanzt werden.
- Die Erde wird mit ein paar Litern Wassern befeuchtet und danach die Pflanzen eingepflanzt bzw. das gewünschte Saatgut gesät. Die Pflanzen müssen nicht unbedingt direkt über den Flaschen platziert werden. Dann wird der Pflanzenvlies in der einen Ecke zur Seite gezogen und der Pflanzkasten mit Wasser befüllt.
Wir bauen hauptsächlich verschiedene Tomatensorten auf dem Dach des Schuppens an, aber es natürlich auch möglich andere Pflanzen zu wählen, z.B. Gurken, Bohnen, Salat, Spinat, Chilis, Kräuter oder verschiedene Blumen.
Die Pflanzkästen können ungefähr 30 Liter Wasser enthalten, und müssen daher in den Sommermonaten lediglich einmal die Woche mit Wasser befüllt werden. Dafür wird der Pflanzenvlies in der einen Ecke zur Seite gezogen. Auf diese Weise wird vermieden, dass die Erde auf Grund des Wassers von oben klumpt. Die erste und zweite Woche sollte jedoch auch von oben gegossen werden, bis sich die Wurzeln etabliert haben.
Falls Ihnen die schwarzen Kästen auf Dauer nicht gefallen, gibt es die Möglichkeit z.B. einen Kasten aus Holz zu bauen und die schwarzen Kästen darin zu verstecken.
Im Laufe der Saison, sollten Sie Ihre Pflanze hin und wieder auch düngen, um sicher zu gehen, dass sie bestmöglich gedeihen.
Herzliche Grüße,
Team TagTomat

Om TagTomat
Hinter der dänischen Firma TagTomat (dt. DachTomate) steht ein Team, das mit einer großen Vielfalt an grünen Fertigkeiten die Passion teilt, grüne Gemeinschaften zu schaffen, und zu grünen do-it-yourself und do-it-together Projekten anregt und inspiriert. TagTomat verkauft biologische Blumen- und Gemüsesamen, die mit Hilfe von einer Maschine aus dem Jahr 1895 verpackt werden, stellt Pflanzkästen her und verkauft auch Unterrichtsmaterialien für Anbaukits von Pilzen und Mikrogemüsen. Das Ganze begann im Jahr 2011 im Herzen vom Kopenhagener Stadtteil Nørrebro, mit fünf selbstbewässernden Pflanzkästen auf einer Mülltonnenbox. Weitere Informationen können Sie auf der Website von TagTomat finden.
Erfahren Sie mehr TagTomat