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Lars Lund

24 Mrz 2023 13:39

Stockrosen anbauen

 

Stockrosen werden oft mit romantischen Gärten und alten Geschichten verbunden. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie die prachtvollen Stockrosen in Ihrem Garten anbauen können.

Die Stockrose wird in vielen Märchen von dem dänischen Schriftsteller Hans Christian Andersen als eine Blume beschrieben, die auf beinahe allen Bauernhöfen zu finden war. Ursprünglich kommt die Stockrose aus Südwest- und Zentralasien, aber ist auch im Balkan und Griechenland bekannt. Heute wachsen die Stockrosen auch bei uns oft wild in der Natur. Der lateinische Name ist Alcea rosea, und die Stockrose gehört zur Familie der Malvengewächse, ebenso wie zum Beispiel der Hibiskus, dessen Blüten, denen der Stockrose ähneln.

 

Eine Rose mit tiefer Pfahlwurzel

Die meisten Stockrosen sind zweijährig, und das bedeutet, dass sie in dem Jahr, in dem sie gesät wurden, Blätter aber keine Blüten produzieren. Stockrosen nutzen ihre Energie stattdessen, um ein gutes Wurzelsystem zu entwickeln. Das bedeutet aber nicht, dass man jedes Mal zwei Jahre warten muss, wenn die Stockrose geblüht hat. Die Pflanze setzt in der Regel immer neue Triebe, nachdem die alten verwelkt sind. Sonst wäre die ganze Arbeit umsonst.

Einjährig oder zweijährig

Einjährige Stockrosen tragen bereits im ersten Jahr Blüten, doch die Auswahl ist etwas begrenzter als bei den zweijährigen Sorten. Die Farben – und es gibt viele verschiedene Farben – sind der Grund, dass die Stockrose so beliebt ist. Außerdem blühen die Stockrosen lange, nämlich von Juli und bis Oktober. Es gibt immer neue und frische Blüten an der bis zu drei Meter hohen Pflanze. Im Garten können Sie nicht damit rechnen, dass die wild gewachsene Nachbarpflanze jedes Jahr dieselbe Farbe hat. Besonders Hummeln bestäuben die Stockrosen, und die Bestäubung passiert, wenn sie von Blüte zu Blüte und Pflanze zu Pflanze fliegen. Deswegen können die Blüten verschiedene Farben haben und gerade das, macht den Charm der Stockrosen aus.

Stockrosen werden gepflanzt und nicht geteilt

Stauden können geteilt werden, doch das gilt nicht für die Stockrose. Stockrosen, die im vorigen Jahr gesät wurden und bei denen sich das Wurzelsystem bereits gut entwickelt hat, können in der lokalen Gärtnerei gekauft werden. Es ist auch möglich Stockrosen selber zu säen. Dafür werden einfach die reifen Samen einer verblühten Stockrose verwendet. Die ersten Samen sind im August reif, wenn die Samenkapsel bräunlich ist. Jeder Stängel produziert viele Samen, die in einer flachen Kapsel gesammelt sind. Sie haben also wahrscheinlich kein Problem, eine einzelne Kapsel bei Freunden oder Nachbarn zu finden, die Sie mitnehmen dürfen.

Die Aussaat

Die Samen können gesät werden, sobald sie reif sind, ebenso wie es die Stockrose von Natur aus tun würde. Das bedeutet, dass Stockrosen grundsätzlich das ganze Jahr über gesät werden können, solange die Erde nicht zu hart oder zu nass ist. Obwohl die Pfahlwurzel der Stockrose feuchte Erde bevorzugt, sollte der Boden für die Samen nicht zu nass sein. Deswegen ist der März ein guter Zeitpunkt, um die Samen zu säen. 

Säen Sie die Samen in Aussaaterde in eine Tiefe von ein paar Zentimetern. Anschließend sollte die Erde feucht gehalten werden. Platzieren Sie die Anzuchttöpfe an einem hellen Ort bei ungefähr 20 °C. Wenn die Samen eine Woche gekeimt und gewachsen sind, können die kleinen Pflänzchen umgetopft und wieder an einem hellen Ort platziert werden. Wenn der Frost vorbei ist, also ungefähr im Mai, können die Stockrosen nach draußen gepflanzt werden.

 

Wo soll die Pflanze stehen?

Es gibt viele idyllische Bilder, auf denen Stockrosen unter Hausdächern stehen. Diese Stelle war früher ideal, weil die strohgedeckten Häuser keine Dachrinnen hatten. Die Stockrosen lehnen sich gerne an, z.B. an eine Mauer oder einen Zaun, aber sie mögen keinen trockenen Boden. Die Wurzeln sollten in einer leicht feuchten Erde stehen. Mit Bambusstäben kann die Pflanze gestützt werden, doch wenn die Pflanze geschützt steht, sind sie in der Regel stark genug und brauchen keine Stütze.

Obwohl sie gern feucht stehen, sollten die Stockrosen nicht im Schatten stehen, sondern so viel Sonne wie möglich haben. Doch auch Halbschatten vertragen sie.

 

Pflege

Stockrosen sind recht pflegeleicht. Sie mögen Kompost, aber ansonsten ist Dünger nicht notwendig. Zwicken Sie die braunen Samenkapseln ab, wenn sie reif sind, und entfernen Sie verwelkte Blüten. Gießen Sie die Pflanzen, wenn es sehr trocken ist.

Krankheiten

Stockrosen können Malvenrost bekommen, wenn ihnen Wasser fehlt. Malvenrost macht sich durch gelbe und orangene Flecken an den Blättern bemerkbar, und durch verwelkte Blüten und bräunliche Flecken an den Stängeln. Die Flecken sehen aus wie Rost. Malvenrost oder Puccinia malvacearum ist eine Pilzkrankheit, die schwierig wieder loszuwerden ist. Wenn die gelb-orangenen Flecken auf den Blättern auftauchen, sollten diese sofort entfernt werden. Indem die Pflanze runter geschnitten wird, wenn alle Samen geerntet sind, kann dem Malvenrost vorgebeugt werden.

 

Verschiedene Sorten

Echter Eibisch Alcea Officinalis wächst vielerorts im Freien und hat rosa Blüten. Die Staude wird ungefähr 60-130 cm hoch.

Die gewöhnliche Stockrose Alcea Rosea wird ungefähr 180-200 cm groß.

Hier gibt es zum Beispiel:

  • Alcea rosea Nigra ‘Jet Black’ ist fast schwarz oder dunkellila.
  • Alcea rosea ’Polarstar’ hat weiße Blüten mit einem gelben Zentrum.
  • Alcea rosea ’Radiant Rose’ hat rosa Blüten.
  • Alcea rosea ‘Pleniflora Apricot’ hat orange-rosa Blüten.

Om Lars Lund

Dänischer Gartenexperte & Gartenjournalist

Lars beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Gärten und Gewächshäusern. Lars hat diverse Bücher über Gewächshäuser veröffentlicht und an einer Reihe von Gartensendungen des dänischen Fernsehsenders „TV2 Fyn” teilgenommen. Lars ist ein wandelndes Gartenlexikon und kann jegliche Fragen zum Gartenbau beantworten - sowohl in Bezug auf grundlegende als auch kompliziertere Projekte.

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